Flusskrebsarten unterscheiden
Die Art eines Flusskrebses zu bestimmen ist oft eine Herausforderung. Nicht nur, dass sie sich in ihrer Größe und Form sehr ähnlich sind, es gibt sie auch in unterschiedlichen Farbvarianten wie blau, rot oder weiß innerhalb einer Art. Manchmal ändert sich sogar die Färbung eines Tieres im Laufe seines Lebens. Am häufigsten sind jedoch die gut getarnten schmutzig braunen Tiere. Deshalb ist eine Artbestimmung aus „sicherer“ Entfernung nur sehr selten möglich. Besser ist, man nimmt das Tier in die Hand oder setzt es für kurze Zeit in einen Behälter.
Merkmale bei Flusskrebsen
Alle Artensteckbriefe in einem pdf
Darum sollten Sie Ihre Flusskrebsbeobachtung mit uns teilen!
Deutschland ist verpflichtet, etwas gegen die zunehmende Ausbreitung der amerikanischen Flusskrebsarten zu unternehmen. Zum einen, weil diese durch die Verbreitung der Krebspest unsere einheimischen Arten bedrohen, zum anderen aber auch weil sie massive Auswirkungen auf Amphibien, Wasserinsekten, Pflanzen und sogar Fischbestände, also das gesamte Gewässerökosystem haben können.
Um etwas unternehmen zu können, ist es wichtig zu wissen, wo überall bereits Flusskrebse vorkommen. Gerade bei kleineren und privaten Gewässern fehlt es an diesen Daten.
Einheimische Arten
Edelkrebs
Merkmale:
- zweiteilige Augenleisten
- rote Scherengelenkhaut
- mindestens ein stumpfer Dorn hinter der Nackenfurche
- rote/rötliche Scherenunterseite (bei blauen Tieren eher beige)
- deutlich gebuchtete Scherenfinger
- Größe bis 20 cm
Art ist stark gefährdet
Leicht zu bestimmen
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Steinkrebs
Merkmale:
- einteilige Augenleisten
- Graue bis braune Panzerfarbe
- keine Dornen hinter der Nackenfurche
- beige bis orange Scherenunterseite
- Scherenoberseite gekörnt
- ungekieltes Rostrum (Nase)
- Größe bis 10 cm
- lebt fast ausschließlich in kleinen Bächen in der südlichen Hälfte Deutschlands
Art ist stark gefährdet
Schwer zu bestimmen
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Dohlenkrebs
Merkmale:
- einteilige Augenleisten
- graue bis braune Panzerfarbe
- zwei bis sechs Dornen hinter der Nackenfurche
- schmutzig weiß bis beige Scherenunterseite
- Körper bis auf die Dornen glatt
- Größe bis 12 cm
- in Deutschland nur Vorkommen im süd-westlichen Baden-Württemberg
Art ist vom Aussterben bedroht
Schwer zu bestimmen
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Invasive Arten
Signalkrebs
Merkmale:
- zweiteilige Augenleisten
- weißer bis türkiser Fleck am Scherengelenk
- glatter Panzer
- keine Dornen an der Nackenfurche
- rote/rötliche Scherenunterseite
- Größe bis 17 cm
- invasive Art
- verbreitet die Krebspest
Leicht zu bestimmen
Verwechslungsgefahr mit dem Edelkrebs
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Kamberkrebs
Merkmale:
- einteilige Augenleisten
- bräunliche Quersteifen auf den Schwanzsegmenten
- ausgeprägte seitliche Dornen
- gelbliche Scherenspitze mit dunklem Ring
- Scherenunterseite ist nie rot
- Größe bis 12 cm
- invasive Art
- verbreitet die Krebspest
Leicht zu bestimmen
Verwechslungsgefahr mit dem Kalikokrebs
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Roter Amerikanischer Sumpfkrebs
Merkmale:
- einteilige Augenleisten
- ausgeprägte rötliche Warzen auf den Scheren
- rote/rötliche Scherenunterseite
- Rückenfurchen berühren sich
- meist rötlicher Panzer, es gibt jedoch auch weiße und orange Zuchtformen
- Jungtiere haben oft eine grünliche Färbung
- Größe bis 15 cm
- invasive Art
- verbreitet die Krebspest
Leicht zu bestimmen
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Marmorkrebs
Merkmale:
- einteilige Augenleisten
- marmoriertes Muster
- keine ausgeprägten Dornen
- kleine Scheren
- Scherenunterseite ist nie rot
- Rückenfurchen laufen eng zusammen
- Größe bis 12 cm
- es gibt nur Weibchen
- invasive Art
- verbreitet die Krebspest
Leicht zu bestimmen
Verwechslungsgefahr mit anderen freigelassenen Aquariumkrebsen
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Kalikokrebs
Merkmale:
- einteilige Augenleisten
- Rautenmuster auf den Schwanzsegmenten
- Rückenfurchen laufen eng zusammen
- einen stumpfen Dorn seitlich hinter der Nackenfurche
- orange bis rötliche Scherenspitze
- feine Haarbüschel an Scheren und den vorderen Beinen
- Größe bis 9 cm
- invasive Art
- verbreitet die Krebspest
Leicht zu bestimmen
Verwechslungsgefahr mit dem Kamberkrebs
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Galizischer Sumpfkrebs
Merkmale:
- zweiteilige Augenleisten mit Dornen
- Dornen hinter der Nackenfurche
- Scherenunterseite ist nie rot
- oft auffällig lange Scherenfinger
- keine Einbuchtung an den Scheren
- Größe bis 18 cm (selten bis 25 cm)
- gebietsfremde aber nicht invasive Art
Schwer zu bestimmen
Verwechslungsgefahr mit dem Edelkrebs
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In den großen Flüssen ist auch die Wollhandkrabbe häufig. Hier gehts zum Steckbrief der Wollhandkrabbe
Wie erkenne ich ob Flusskrebse mit Krebspest infiziert sind? Hier den Steckbrief zur Krebspest downloaden.
Hier gibt´s alle Artensteckbriefe in einem pdf!
Projektpartner
Förderung: Gefördert aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages
Förderer: Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE), Förderkennzeichen 2815BM001.