Methoden der Arktischen Vegetationsanalyse

Um zu verstehen, wie die Baumbestände im Taiga-Tundra Ecotone (TTE), d.h. dem nördlichen borealen Bereich, und besonders der nördlichen Baumgrenze und den Baumgrenzen der nördlichen Gebirge auf Klimaveränderungen reagieren, erheben wir eine Vielzahl von Daten auf unseren Sommer-Expeditionenaus, aus denen die zeitliche und räumliche Dynamik der Baumbestände abgeleitet werden können.

Unsere angewandten Methoden sind

  • Forst-Inventur, die die genaue Position der Bäume aufnimmt, ihre Höhe, den Stammdurchmesser in Brust- und Basalhöhe, den Vitalitätsstatus und ob sie fortpflanzungsaktiv sind.
  • Etablierung von Langzeit-Monitoring entlang Umwelt-Gradienten mit Instrumentierung von Vegetations-Plots (TOMST Oberflächen- und Boden-Temperatur und -Feuchtigkeit, TOMST Baum-Dendrometer für Baum-Wachstum)
  • Rekrutierungsmusteranalyse, durch Bestimmung des Alters der Individuen von gescannten Baumscheiben größerer Bäume oder dünner Schnitte an kleineren Individuen und mit genetischen Markern, um jeweils die Eltern den Rekruten zuzuordnen und damit die Entfernung von Samen und Pollen zu bestimmen.
  • Zusätzlich entnehmen wir Nadelproben für genetische Analysen mit Hilfe von nuklearen Mikrosatelliten-Primer (SSR) und mit neu entwickelten genetischen Markern, die auf Single Nucleotide Polymorphism (SNP) am Chloroplasten- und Mitochondrien-Genom abzielen. Die Ergebnisse werden genutzt, um lokale Ausbreitungsmuster, Populationsgenetik und die historische Biogeographie aufzuzeigen.