Schwerpunkte in der Forschung

Die Forschungsfelder der Sektion Geophysik umfassen u.a. Aufbruch von Kontinenten, Öffnung und Schließen von Ozeanbecken sowie Modifikation des Ozeanbodens durch tektonische und magmatische Prozesse. Neue Erkenntnisse über diese Prozesse sind für ein besseres Verständnis des Systems Erde grundlegend und tragen damit zu einem besseren Verständnis von  z.B. Auslösemechanismen von Naturkatastrophen und der Bildung von Lagerstätten bei. Auch das Wissen um Prozesse vergangener und gegenwärtiger Klimaänderungen wird erweitert und somit das Verständnis für das Klimasystem geschärft und belastbare Klimaprojektionen für die Zukunft ermöglicht. Im Fokus stehen dabei unter anderem Fragestellungen zum Einfluss der geodynamisch-tektonischen Prozesse auf Umweltbedingungen, woraus z.B. auch Rückschlüsse auf die Entwicklung der Vereisung der Polargebiete während der vergangenen 70 Millionen Jahre gewonnen werden. 

Zur Beantwortung dieser Fragestellungen werden Daten benötigt, welche die Ursachen und die Entwicklung tektonischer, magmatischer und sedimentärer Prozesse und die daraus resultierenden Umweltveränderungen dokumentieren. Die Untersuchung der Struktur von Erdkruste und oberem Erdmantel sowie Anlagerungsprozessen der polaren und subpolaren Kontinentalränder, Spreizungsrücken und magmatischen Provinzen erlaubt die Rekonstruktion der Mechanismen, die bei Aufbruch und Drift kontinentaler Platten, Bildung und Modifikation ozeanischer Kruste sowie Modifikation regionaler Paläozirkulation wirksam sind. Paläo-Topographie und dynamische Veränderungen des Meeresbodens haben deutliche Auswirkungen auf Pfade der Ozeanzirkulation sowie die Entwicklung und Dynamik der Eisschilde, welche eine Schlüsselkomponente in der langskaligen Simulation des Paläoklimas und des Meeresspiegels bilden. Ein wichtiges Dokument hierfür bilden auch Sedimenttransport, Erosion und Ablagerungen. Ferner können die hierbei erhobenen Daten die Basis neuer IODP Bohrvorschläge bilden.