Stabile Wasserisotope aus Eiskernen sind ein Proxy (Stellvertreter) für Veränderungen der Temperatur der Atmosphäre. Die Messung und Analyse der Konzentrationsänderungen in Eiskernen ermöglichen uns, Variabilität und Änderungen des Klimas in der Vergangenheit zu rekonstruieren.
In unserem Labor messen wir die stabilen Wasserisotope δ18O, δ17O, δ2H in Schnee-, Firn-, und Eiskernproben aus Grönland und der Antarktis. Dabei liegt unser Schwerpunkt in der Kombination von vielen Eiskernen innerhalb einer Region, um qualitativ hochwertige und aussagekräftige Klimarekonstruktionen für die jeweilige Region zu generieren. Diese ermöglichen eine Analyse der räumlichen und zeitlichen Änderungen der Temperatur in der Vergangenheit, und eine Trennung von natürlicher Variabilität und langfristigen Änderungen.
Ein weiterer Schwerpunkt ist die Erforschung der Signalbildung: Wie wird ein Klimasignal an der Schneeoberfläche gespeichert? Wie wird das Signal bei der Umwandlung von Schnee zu Eis modifziert? Für diese Fragen unterstützen wir Projekte, die Oberflächenprozesse, den Austausch zwischen Schnee und Atmosphäre, sowie die Modifikation des Klimasignals in den oberen Schneeschichten untersuchen. Dafür analysieren wir Schneeproben von Oberflächenprofilen, Schneekernen oder Trenches (2-dimensionalen Profilen) bis zu 4 m Tiefe.
Für eine optimale Analyse und Interpretation der Stabilen Wasserisotope als Temperatur-Proxy arbeiten wir mit unseren AWI-Kolleg:innen in Potsdam vom Stabilen Isotopen-Labor und aus der Forschungsgruppe “Erdsystemdiagnose” zusammen. Dazu kombinieren wir unsere Daten mit State-of-the-art Methoden der Statistik.