Kurzprofil

Was ist eigentlich submariner Permafrost?

Submariner Permafrost in der Arktis ist in der Regel ein Relikt terrestrischen Permafrostes, der seit Ende der letzten Eiszeit unter den arktischen Schelfmeeren auftaut. Permafrost kann sich auch im flachen Wasser bilden, wenn Meereis (im Winter) auf dem Meeresboden aufliegt und anfriert (bottom-fast ice). Der  größte Teil der flachen arktischen Schelfmeere liegt mit über 80% in Ostsibirien. Obwohl Karten, basierend auf Beobachtungen, für Teile der kanadischen Beaufort-See vorliegen, ist jedoch wenig Genaues über die Verteilung des submarinen Permafrostes bekannt.

Dieser durch Meereis stabilisierte submarine Permafrost taut: 1 bis 20 cm pro Jahr in den ostsibirischen Schelfs und 1 bis 4 cm pro Jahr in der Beaufort See Alaskas.

Warum ist das wichtig zu wissen?

Der submarine Permafrost stellt - ähnlich wie terrestrischer Permafrost - ein wesentliches Gas und Gashydrate Reservoir dar. Zugleich funktioniert der Permafrost wie eine Gas-undurchlässige Sperre, solange das Substrat gefroren bleibt. Taut der submarine Permafrost auf, wird dieses Gas freigesetzt und trägt zur Erhöhung der atmosphärischen Treibhausgaskonzentration bei.

Es ist daher wichtig mehr über die Verteilung und den Zustand des submarinen Permafrosts zu erforschen. Welche Prozesse tragen zur Degradation bei, wo und wie schnell? Unsere Forschungsgruppe befasst sich mit diesen wichtigen Fragen rund um den Permafrost in der Übergangszone zwischen Land und Meer, gleich ob durch Rückzug der Küstenlinie oder postglaziale Überflutung. Unsere Themen sind:

  1. Zeitliche Variabilität von Randbedingungen des Permafrosts (Temperatur und Salzgehalt des Meerwassers am Meeresboden)
  2. Wechselwirkungen zwischen Permafrostdegradation, Überschwemmungen, der Küstenmorphologie, Erosionsraten und Bodeneis
  3. Anwendung von innovativen Methoden zur Erfassung von Permafrost in flachen Schelfgewässern.

Leitung
Dr. Paul Overduin

 

Publikationen

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