Methodik

Wie in den Sozialwissenschaften üblich, wenden wir einen konstruktivistischen Ansatz an, um zu verstehen, wie die Entscheidungsfindung und die Steuerung von sozial-ökologischen Meeressystemen von verschiedenen Akteuren gestaltet wird. Das bedeutet, dass wir uns nicht auf die quantitative Messung objektiver Phänomene konzentrieren, sondern auf die subjektiven Interpretationen und sozialen Konstruktionen, die von diesen Akteuren geschaffen werden. In diesem Zusammenhang versuchen wir zu verstehen, wie verschiedene Akteure - z. B. Regierungsstellen, lokale Gemeinschaften, Privatunternehmen und Umweltorganisationen - Meeresfragen wahrnehmen und interpretieren und wie diese Wahrnehmungen ihre Handlungen und Interaktionen beeinflussen. 

Durch die Untersuchung der Wahrnehmungen, Interessen und Werte der einzelnen Akteure sowie der Art und Weise, wie sie interagieren (z. B. Informationsflüsse, Zusammenarbeit, Machtdynamiken), wollen wir die zugrunde liegenden sozialen Prozesse aufdecken, die Governance und Entscheidungsfindung prägen. Auf diese Weise können wir die Komplexität und die Vielfalt der Perspektiven innerhalb der sozial-ökologischen Systeme des Meeres verstehen und potenzielle Wege für wirksameres und anpassungsfähigeres Management aufzeigen. Daran schließen sich oft konkrete Handlungsempfehlungen an, etwa in Form von Policy Briefs oder Fact Sheets.

Um dies zu erreichen, setzen wir eine Reihe qualitativer und quantitativer Methoden ein. Dazu gehören partizipative Ansätze wie Systems mapping oder World Cafés zur Visualisierung und Analyse der Komponenten und Interaktionen innerhalb komplexer Systeme. Darüber hinaus setzen wir Inhalts- und soziale Netzwerkanalysen ein, um verschiedene Akteure auf der Grundlage ihrer Ressourcen, Interessen und Wahrnehmungen zu verstehen. Wir nutzen Workshops, Fokusgruppen, Interviews und Fragebögen als Mittel zur Datenerhebung. Darüber hinaus bewerten und evaluieren wir inter- und transdisziplinäre Forschungsprozesse, um die Integration der Forschung in gesellschaftliche und politische Rahmenbedingungen zu verbessern und so ihre gesellschaftliche Wirkung und Relevanz zu erhöhen.