Bathymetrie

Unter Bathymetrie versteht man die Messung von Wassertiefen. Heutzutage werden diese Messungen mit Echoloten durchgeführt. Diese senden akustische Signale aus, die vom Meeresboden reflektiert und wieder empfangen werden und somit Aufschluss über die Entfernung zum Meeresboden geben. Bis jetzt sind etwas mehr als 25% des globalen Meeresbodens mit Echoloten kartiert worden – daher sind etwas weniger als 75% nicht direkt vermessen, sondern nur anhand von Satellitendaten abgeschätzt worden. 

Detaillierte Bathymetriedaten sind ein Schlüsselparameter zum Verständnis vieler mariner Prozesse, z.B. zur Bestimmung dichtedefinierte Pfade von Bodenströmungen oder Massentransportereignissen (z.B. Erdrutsche), tektonischen Prozessen und Habitatkartierungen. Darüber hinaus liefern bathymetrische Daten den räumlichen Kontext für isolierte Punktmessungen wie z.B. Sedimentkernen und CTD-Messungen.

Ein konkretes Beispiel für die Nützlichkeit bathymetrischer Daten ist die Rekonstruktionen der Entwicklungsgeschichte von Eisschilden. Eisschilde hinterlassen typische Bodenstrukturen auf dem Meeresboden, die in detaillierten Bathymetriedaten sichtbar gemacht werden können. Ausrichtung und Lage dieser Strukturen liefern Informationen über die Dynamik der Eisdecke in der Vergangenheit.

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Dr. Boris Dorschel-Herr