Warum und wie bohrt man einen 2650 m langen Eiskern durch den Grönländischen Eisschild?
M.Sc. Nicolas Stoll
Wenn es um den menschengemachten Klimawandel geht, hört man immer wieder von Eiskernen und den sich darin befindenden Luftblasen, aus denen sich Temperatur und CO2-Gehalt der Atmosphäre der letzten 800 000 Jahre ableiten lassen. Aber was haben Eiskerne mit dem weltweit steigenden Meeresspiegel zu tun und was können wir aus ihnen über das Fließen des Eises lernen? Warum schauen wir uns, direkt in den Polarregionen oder im AWI-Eislabor, bei -20°C die Orientierung, Größe und Form von Eiskristallen im Detail an? Was erzählen uns diese Mikrostrukturen über das Verhalten des Eises in mehreren tausend Metern Tiefe?
Wie sieht eine Eiskernbohrung im 21. Jahrhundert überhaupt aus; lebt man noch in Zelten und ernährt sich nur von fetthaltigem Fleisch und Schokolade? Wie verbringt man seine Freizeit, wenn man wochenlang nur Ewiges Eis um sich hat?
In diesem Vortrag werdet ihr einen Überblick über die Situation des Grönländischen Eisschildes, Eiskernforschung und das EGRIP-Projekt erhalten. Das Ziel dieses Projektes ist es, einen 2650 m dicken Eisstrom in Nordost-Grönland zu durchbohren um die oben genannten Fragen zu beantworten. Zieht euch warm an und kommt mit auf Expedition ins Ewige Eis!