ArcSolution
Die Arktis und die nördlichen Meere sind zunehmend vom Transport und der Anreicherung von Schadstoffen betroffen, zum Teil auch begünstigt durch den Klimawandel und verstärkten menschlichen Aktivitäten in der Arktis. Diese Schadstoffe stellen aufgrund ihrer Langlebigkeit und ihres Potenzials zur Bioakkumulation entlang der arktischen Nahrungskette ein großes Risiko für die Ökosysteme und die menschliche Gesundheit dar.
Es ist daher wichtig, den Ferntransport und den langfristigen Verbleib von Schadstoffen in einem sich ändernden arktischen Klima zu untersuchen. Als Beitrag zum ArcSolution Projekt simulieren wir die ozeanischen Ausbreitung von Schadstoffen von ihren Quellen bi sin die hohen Breiten mit einer globalen Version des FESOM2 Meereis-Ozean-Modelles simulieren. In der Kernregion des Projektes hat das Modell eine räumliche Auflösung von etwa 7 km. Zusätzlich werden wir die mögliche zukünftige Entwicklung von Schlüsselgrößen untersuchen, die für das Verhalten der Schadstoffe relevant sind (z.B. Lufttemperatur, Niederschlag, etc.) und die Signale des Klimawandels mit Beobachtungsdaten der letzten Jahrzehnte vergleichen. Die Daten werden aus CMIP6-Klimamodellensembles für die nächsten drei Jahrzehnte stammen.
Das Projekt konzentriert sich auf drei Hauptschadstoffgruppen: stark wasserlösliche ionische PFAS (per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen), Mikroplastik, Quecksilber und lokal priorisierte Verbindungen. Diese sind alle für arktische Ökosysteme relevant. Das Modell FESOM2 wird dazu mit dem atmosphärischen Chemie-Transportmodell DEHM (Danish Eulerian Hemispheric Model) gekoppelt, wodurch der Ozean und der atmosphärische Transport über den Luft-Wasser-Austausch miteinander verbunden werden.
Auf diese Weise beschreiben wir den weiträumigen Transport und den langfristigen Verbleib von Schadstoffen unter einem sich ändernden arktischen Klima und den Einfluss von ozeanischen und atmosphärischen Prozesse. Unser Ziel ist es, nicht nur ein umfassendes Verständnis der Schadstoffdynamik zu erlangen, sondern auch eine wissenschaftliche Grundlage zu schaffen, um die Auswirkungen von Schadstoffen auf das Ökosystem der Arktis weiter zu untersuchen, politische Entscheidungsträger zu informieren und das Wohlergehen der arktischen Gemeinschaften über den Wissenschafts- und Umweltbereich hinaus zu unterstützen.
Gefördert durch die Europäische Union unter dem Horizon Europe Programm, Grant No. 101135051 — ArcSolution