Für den zonalen Transport von Wassermassen im Südozean sorgt der Antarktische Zirkumpolarstrom (ACC). Starke Westwinde und Temperaturunterschiede zwischen den Subtropen und der vereisten Antarktis treiben diesen mächtigsten Meeresstrom der Erde an. Überlagert wird die von West nach Ost setzende Zonalströmung von einer meridionalen Umwälzzirkulation, die mit einer Divergenz im großräumigen Windfeld zusammenhängt.
Ein Teil des in der Antarktischen Divergenz aufquellenden Tiefenwassers, angesogen aus seinem nordatlantischen Entstehungsgebiet, wird zunächst oberflächennah nordwärts getrieben und in der Konfluenz am Nordrand des ACC wieder in mittlere Wasserschichten um 1000 m Tiefe gedrückt. Als Antarktisches Zwischenwasser dringt es bis in die gemäßigten nördlichen Breiten vor, wo es über Temperatur- und Salzgehaltsänderungen die Großwetterlagen beeinflusst und über die mitgeführten Nährstoffe die Fischereierträge bestimmt. Ein anderer Teil des aufgetriebenen Tiefenwassers gelangt mit den im Uhrzeigersinn drehenden Stromsystemen im Ross- und Weddellmeer an den antarktischen Kontinentalhang.
Wärmeverluste an die Atmosphäre, Wechselwirkungen mit dem angrenzenden Schelfeis sowie Anreicherungen mit Salzlauge, die bei der Meereisbildung austritt, lassen Wassermassen sehr hoher Dichte entstehen, die den Kontinentalhang hinab in die Tiefe gleiten. Das neu gebildete sauerstoffreiche Bodenwasser unterströmt, von der Bodentopographie gelenkt, den Zirkumpolarstrom, um dann die tiefen Becken des Weltozeans zu füllen.