Um die meteorologischen Größen Temperatur, Luftfeuchte, Luftdruck und Wind nicht nur am Boden, sondern auch in der Höhe zu erfassen, werden kleine Messgeräte -Sonden- an einem Wetterballon gestartet. Während des Fluges werden die gemessenen Werte im Radiofrequenzbereich zur Bodenstation gesendet, daher nennt man die Messgeräte Radiosonden.
In Ny-Ålesund wird seit 1993 täglich mindestens zum 12 Uhr-Termin eine Radiosonde gestartet. Die Daten werden wie alle weltweit verfügbaren Radiosondendaten in ein zentrales Datensystem eingespeist, welches u.a. die Datengrundlage für Wettervorhersagemodelle ist. So tragen die Radiosondenaufstiege in Ny-Ålesund z.B. auch zur Wettervorhersage für Deutschland bei. Aus den Radiosonden-Langzeitbeobachtungen lassen sich Klimaveränderungen in der Höhe ablesen, die in der Sektion Physik der Atmosphäre analysiert werden.
Tägliche Radiosondenaufstiege werden auch an der Neumayer Station in der Antarktis durchgeführt.