Arctic Passion

In der Arktis führt der vom Menschen verursachte Klimawandel zu schnellerer Erwärmung als im globeln Mittel. Diese Erwärmung hat ökologische, gesellschaftliche und wirtschaftliche Auswirkungen, sowohl lokal, als auch weit über die Arktis hinaus. Diese Entwicklung unterstreicht die Notwendigkeit eines gut koordinierten, dauerhaft betriebenen arktischen Umweltbeobachtungssystems, das auf die unterschiedlichen Bedürfnisse der Nutzer abgestimmt ist, von der lokalen Bevölkerung über die Wissenschaft bis hin zu Industrie und politischen Entscheidungsträgern.
Die Hauptmotivation von Arctic PASSION ist die Entwicklung eines solchen kohärenten, integrierten Beobachtungssystems für die Arktis. Unser Ziel ist es, bekannte Schwächen des derzeitigen Beobachtungssystems zu überwinden. Dies soll durch die Verbesserung seiner Funktionsfähigkeit, die Ausweitung der wissenschaftlichen und Community-basierten Messungen, sowie der Inklusion von Indigenem und lokalem Wissen geschehen. Es umfasst auch eine Vereinfachung des Zugangs zu und der Interoperabilität von arktischen Datensystemen und -diensten. Darüber hinaus ist eine Gewährleistung der wirtschaftlichen Tragfähigkeit und Nachhaltigkeit des Beobachtungssystems für die Zukunft von grosser Bedeutung.
Die wissenschaftlichen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Herausforderungen, die mit der sich verändernden Arktis verbunden sind, sind immens. Der freie und offene Zugang zu den besten verfügbaren Informationen und Diensten ist Vorraussetzung dafür dass lokale Communities, Wirtschaft, und politische Entscheidungsträger:innen faktenbasierte Entscheidungen treffen können. Da sich die Arktis weiterhin verändert, wird die Nachfrage nach einem verbesserten Zugang zu verlässlichen Beobachtungsdaten und -diensten anhalten. Uneingeschränkter Zugang zu aktuellen Umweltbeobachtungen ist für eine sichere, nachhaltige und wohlhabende Entwicklung in der Arktis wichtig.
Obwohl es in den letzten Jahren Fortschritte bei der Integration arktischer Beobachtungen gegeben hat, sind die verschiedenen Komponenten der aktuellen arktischen Beobachtungssysteme sehr fragmentiert. Auch sind Daten zum Teil schwer zugänglich und oft nicht auf die Bedürfnisse der Nutzer oder Interessengruppen zugeschnitten.
Arctic PASSION zielt darauf ab, die Situation zu verbessern, indem durch internationale Zusammenarbeit, einschließlich Indigener und lokaler Gemeinschaften, Beiträge zu einem integrierten arktischen Beobachtungssystem geleistet werden. Dieses solll kontinuierlich frei zugängliche, qualitativ hochwertige, und wissenschaftlich fundierte Erdbeobachtungsinformationen liefern. Diese Informationen sollen auf die Bedürfnisse der in der Arktis lebenden Menschen abgestimmt sein, und wissensbasierte Entscheidungen in den arktischen und den nicht-arktischen Gesellschaften ermöglichen.
Arctic PASSION läuft von 2021 bis 2025, als Team mit mehr als 40 Partnerorganisationen und Indigenen Gemeinschaften aus 18 Ländern.
Das Alfred-Wegener-Institut koordiniert das Projekt, Michael Karcher (Abteilung Meereisphysik) ist der wissenschaftliche Leiter des Projekts.