Mesokosmen-Anlage

Die AWI Sylt Outdoor Mesokosmen-Anlage (AWISOM) besteht aus 24 identischen Mesokosmen mit jeweils 1800 l Volumen und einer lichtdurchlässigen Abdeckung. Jeder Mesokosmos kann Gezeiten und Strömungen simulieren, um möglichst natürliche Bedingungen für die darin enthaltenen experimentellen Gemeinschaften zu schaffen. Darüber hinaus ist es möglich, Temperatur, Kohlendioxidkonzentration und Nährstoffe innerhalb jedes Beckens genau zu regulieren. Eine Multiparameter-Sonde überwacht kontinuierlich pH-Wert, Salzgehalt, Sauerstoffgehalt und Temperatur und zeichnet diese automatisch auf. Die Mesokosmen werden saisonal von April bis Oktober betrieben, um die Einflüsse von simulierten Umweltveränderungen (IPCC-Klimaszenarien) auf die Artengemeinschaften des Wattenmeeres zu untersuchen. Im Winter wird die Anlage heruntergefahren, um die Elektronik und die Technik vor kältebedingten Schäden zu schützen. Zusätzlich zu den 24 Mesokosmen gibt es jedoch sechs weitere in einem großen Gewächshaus, in denen im Winter Experimente durchgeführt werden können, um z.B. die Auswirkungen von wärmeren Wintern zu untersuchen.

Nutzungsbedingungen

Einweisung: Um an den Mesokosmen arbeiten zu können, ist es zwingend erforderlich, dass sich alle Personen (PI's, leitende Wissenschaftler, Postdocs sowie studentische Hilfskräfte) vor den Experimenten mit der Funktionsweise der Anlage vertraut machen (siehe Betriebsanleitung). Die Mesokosmen können erst nach einer Einweisung benutzt werden.  

Arbeitssicherheit: Bei der Arbeit in der Mesokosmenanlage und im gesamten Gebäude sind angemessene Kleidung und festes Schuhwerk zu tragen. Außerdem ist das Essen und Trinken in den Labors nicht gestattet. Die Arbeitsplätze im Gastforschungslabor und alle Gemeinschaftseinrichtungen (Spülküche, TK-Räume) sind in einem aufgeräumten Zustand zu halten.  

Tierschutz: Das Wohlergehen der Tiere muss während der gesamten Mesokosmos-Kampagne gewährleistet sein. Für Zehnfußkrebse und Fische muss vor Beginn der Mesokosmos-Kampagne eine Genehmigung für Tierversuche beim zuständigen Ministerium eingeholt werden.

Beaufsichtigung der Mesokosmen: Die ständige Überwachung der Mesokosmen und das kontinuierliche Monitoring wichtiger Begleitparameter wird von dem verantwortlichen/mitarbeitenden AWI-Wissenschaftler koordiniert. Der leitende Wissenschaftler der teilnehmenden Gastforschungsgruppe oder sein offiziell benannter Stellvertreter muss während der Messaktivitäten seiner Gruppe ständig vor Ort sein.

Ansprechpartnerin

Dr. Lisa Shama
+49 4651 956 4201
+49 4651 956 200

Ausgewählte Publikationen

  • Moreno HD, Köring M, Di Pane J, Tremblay N, Wiltshire KH, Boersma M and Meunier CL (2022). An integrated multiple driver mesocosm experiment reveals the effect of global change on planktonic food web structure. Communications Biology. DOI: 10.1038/s42003-022-03105-5
  • Fuxjager L, Wanzenböck S, Ringler E, Wegner KM, Ahnelt H and Shama LNS (2019) Within-generation and transgenerational plasticity of mate choice in oceanic stickleback under climate change. Philosophical Transactions of the Royal Society 374: 20180183. doi.org/10.1098/rstb.2018.0183
  • Pansch A, Winde V, Asmus R and Asmus H (2016) Tidal benthic mesocosms simulating future climate change scenarios in the field of marine ecology. Limnology and Oceanography: Methods. doi: 10.1002/lom3.10086