Forschung im Filchner-Outflow-System
Die Region des Filchner-Outflow-Systems im südlichen Weddellmeer gilt biologisch und ozeanographisch als „Hot Spot“
Die Faktoren, die in diesem ozeanischen Gebiet zu erhöhter Nahrungsverfügbarkeit beitragen, sind noch nicht vollständig bekannt. Durch Einbeziehung biotischer Komponenten vom Phytoplankton über benthische Organismen und Fischen bis hin zu Robben sowie abiotischer Parameter wie Meeresbodentopographie, Sedimentstruktur und Hydrographie wird das Filchner-Outflow-System (FOS) umfassend untersucht. Hier trifft das unter dem Filchner-Ronne Schelfeis abfließende kalte Schelfeiswasser auf das warme Tiefenwasser des Weddellwirbels. Dieses Zusammentreffen stellt vermutlich die primäre Ursache für die Existenz eines biologischen „Hotspot“ in dieser Region dar, in dem Nahrungsbeziehungen auf allen trophischen Niveaus maximiert werden. Ozeanographische Modelle prognostizieren für das FOS deutliche Veränderungen hydrographischer Gegebenheiten, mit potenziell dramatischen Auswirkungen auf die Biodiversität in diesem Gebiet. Physikalische, biogeochemische und ökologische Studien mit Polarstern im FPS im südlichen Weddellmeer sollen diesen Hotspot im Detail charakterisieren, um Veränderungen zu erkennen und zu prognostizieren. In diesem Zusammenhang wurden in den letzten Jahren vier Forschungsexpeditionen in der Filchner-Region durchgeführt (PS82, PS96, PS111, PS124), und mit der Expedition PS146 werden wir unsere Arbeit weiter vervollständigen. Weddellrobben, die Satellitensender mit ozeanographischen Sensoren tragen, liefern hierzu wertvolle Beiträge.