Unsere derzeit geförderten Drittmittelprojekte
HABBAL
Forschungsziel
HABBAL (Assessment of the effect of novel Harmful Algal Bloom (HAB) species in the Baltic Sea) bringt ein Konsortium aus Biologen, Chemikern, Sozialwissenschaftlern und lokalen Akteuren zusammen, um die Risiken von schädlichen Algenblüten für die marine Biodiversität und die menschliche Gesundheit zu untersuchen. Ziel ist es, die Verbreitungs- und Populationsdynamik von Alexandrium pseudogonyaulax und Prymnesium parvum besser zu verstehen und ihre toxischen Wirkungen auf andere Planktonarten, Fische und Menschen zu charakterisieren.
Weitere beteiligte Institute und Vereine: HIFMB, UFZ, IMF, IOW, CeOS, Sea Ranger MV e.V.
Finaziert durch:
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Förderzeitraum:
08/2024 - 07/2027
Ansprechpartner:
MUNIMAP
Forschungsziel
Baltic Sea Munitions Remediation Roadmap
Im Projekt MUNIMAP wird ein rechtlicher und administrativer Rahmen für die Behörden entwickelt, um eine gemeinsame Sanierung von versenkter Munition in der Ostsee und im Skagerrak einzuleiten, die eine Bedrohung für das marine Ökosystem darstellt und die maritime Wirtschaft behindert.
Finanziert durch:
EU-Baltic Sea Interreg Programme 2021-27
Förderzeitraum:
2024 - 2027
Ansprechpartner:
One Blue
Forschungsziel
Das Projekt One Blue untersucht Konzentrationen, Abbau und Auswirkungen von Schadstoffen (contaminants of emerging concern; CECs) in den Meeren durch Fallstudien im Atlantik, der Arktis und dem Mittelmeer. Es entwickelt neue Methoden zur Bewertung der Auswirkungen von CECs sowie Sicherheitsrichtlinien und Protokolle für zukünftiges Monitoring.
Finanziert durch:
EU HORIZON-CL6-2023-ZEROPOLLUTION-01
Förderzeitraum:
01/2024 - 06/2027
Ansprechpartner AWI:
Funktionelle Adaption in marinen Diatomeen an polare Lichtbedingungen
Forschungsziel
Das Ziel dieses Projektes ist es, spezifische Anpassungen an lokale photische Bedingungen zu identifizieren, die die Ausbreitung von Phytoplankton in polaren Regionen einschränken können. Grundlage dafür ist die Untersuchung der funktionellen Anpassung von Blaulicht-Photorezeptoren der LOV-Domäne in antarktischen Diatomeen im Vergleich zu Diatomeen aus gemäßigten und arktischen Breiten. Das Projekt wird in Kooperation mit der AG Kroth, Universität Konstanz durchgeführt.
Finanziert durch:
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG Schwerpunktprogramm 1158)
Förderzeitraum:
11/2023 - 11/2026
Ansprechpartner AWI:
REMARCO
Forschungsziel
Remediation, Management, Monitoring and Cooperation addressing North Sea UXO
Verringerung der Meeresverschmutzung durch langfristiges Risikomanagement von nicht explodierten Kampfmitteln (UXO) aus beiden Weltkriegen. Entwicklung von Überwachungs- und Sanierungsstrategien zum Schutz von Ökosystemen der Nordsee, die durch toxische Chemikalien aus der Munition, wie TNT, gefährdet sind.
Finanziert durch:
EU-North Sea Interreg Programme 2021-27
Förderzeitraum:
2023 - 2027
Ansprechpartner:
HABTUPORE
Forschungsziel
Bewertung der schädlichen Algenblüte und der damit verbundenen Toxine in türkischen Küstengewässern und Polarregionen.
Finanziert durch:
Deutscher Akademischer Austauschdienst (DAAD)
Förderzeitraum:
01/2024 - 01/2026
Ansprechpartner:
RecorD
Forschungsziel
In RecorD sollen erstmals grundlegende Daten zu Schadstoffkonzentrationen des östlichen Weddellmeeres ermittelt und die biologischen Reaktionen von Schlüsselorgansimen der Region auf deren Präsenz getestet werden.
Finanziert durch:
Deutsche Forschungsgemeinschaft
Förderzeitraum:
01/2023 - 12/2026
Ansprechpartner:
CONMAR
Forschungsziel
Ziel von CONMAR ist es, Informationen zur Verteilung und den Zustand von Munition in der deutschen Nord- und Ostsee zu liefern und ein Verständnis über die Freisetzung und Ausbreitung von Explosivstoffen im Wasser sowie deren Wirkung auf Organismen zu generieren.
CONMAR - CONcepts for conventional MArine Munition Remediation in the German North and Baltic Sea.
Finanziert durch:
Deutsche Allianz Meeresforschung - Bundesministerium für Bildung und Forschung
Förderzeitraum:
12/2021 - 11/2024
Ansprechpartner:
Response of Harmful Dinoflagellates to Climate Change (ReHaDiCC)
Forschungsziel
Ziel ist es, eine wissenschaftliche Grundlage für die Bewertung der Auswirkungen des Klimawandels und von Extremereignissen auf Planktongemeinschaften zu schaffen, wobei der Schwerpunkt auf dem Auftreten und der Verteilung von Mikroalgen liegt, die schädliche Algenblüten (HABs) bilden.
Finanziert durch:
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Förderzeitraum:
06/2021 - 05/2024
Ansprechpartner:
DynAMo
Forschungsziel
Aufbau einer interdisziplinären, trilateralen Forschergruppe für die Entwicklung dauerhafter Messstrukturen von Klimaänderungen und deren Folgen in den patagonischen Anden und im Beagle Kanal.
Finanziert durch:
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Förderzeitraum:
09/2017 - 12/2024
Ansprechpartner:
Beendete Projekte
Forschungsziel
Bestimmung der wichtigsten Vektoren von Phycotoxinen entlang der trophischen Kette bis zu Meeressäugern in den nordpatagonischen Golfen.
Geldgeber:
Deutscher Akademischer Austauschdienst (DAAD)
Consejo Nacional de Investigaciones Científicas y Tecnológicas (CONICET)
Förderzeitraum:
07/2021 - 06/2023
Ansprechpartner:
PRODIGIO wird die Effizienz der Umwandlung von Solarenergie in Biogas steigern, indem es die Leistung von i) Mikroalgenproduktionssystemen und ii) anaeroben Vergärungssystemen dank der Entwicklung von Frühwarnsignalen für eine verbesserte Systemüberwachung und -steuerung erhöht.
Geldgeber:
EU H2020 Rahmenprogramm
Förderzeitraum:
2021 - 2023
Homepage des Projekts
Video-Link
Ansprechpartner:
@AWI:
Prof. Dr. Boris Koch
Weitere Beteiligte der Ökologischen Chemie:
Xianyu Kong
Co-CliME: Co-development of CLimate services for adaptation to changing Marine Ecosystems 2017 - 2020
ERA4CS : European Research Area for Climate Services
http://www.jpi-climate.eu/ERA4CS
Internetseite
http://www.jpi-climate.eu/nl/25223446-Co_CliME.html
Verantwortliche AWI-Mitarbeiter
Prof. Dr. Allan Cembella
Dr. Uwe John
Dr. Kerstin Töbe
Projekt-Partner
Eleanor O’Rourke
Marine Institute
(MI), Ireland
Julie Maguire
Daithi O’Murchu Marine Research Station
(DOMMRS), Ireland
Philipp Hess
Institut Francais de recherche pour l'Exploitation de la Mer,
(IFREMER), France
Muriel Travers
University of Nantes
(UNANTES), France
Rodolphe Lemée
Universite Pierre et Marie Curie
(UPMC), France
Grete Hovelstrud
Center for International Climate and Environmental Research – Oslo
(CICERO), Norway
Lars Johan Naustvoll
Institute of Marine Research
(IMR), Norway
Elena Stoica
National Institute for Marine Research and Development “Grigore Antipa”
(NIMRD) , Romania
Elisa Berdalet
Consejo Superior de Investigaciones Científicas
(CSIC), Spain
DFG Schwerpunktprogramm 1704
Merkmale, die zwischenartliche Interaktionen beeinflussen, sind von großer Bedeutung für die Stabilität von Populationen und die Koexistenz von Arten innerhalb von Gemeinschaften. Variabilität in diesen Merkmalen beeinflusst die Fitness der Art nicht nur direkt, sondern auch indirekt über die Fitness der gekoppelten, interagierenden Partner. Im Falle von antagonistischen Interaktionen wie z.B. Prädation und Konkurrenz ist daher anzunehmen, dass Variation in diesen Merkmalen selektiv aufrechterhalten wird. Daher sollte jeder Versuch Diversitäts-Stabilitäts-Zusammenhänge zu verstehen, funktionelle Variation dieser Merkmale in ökologischen Schlüsselarten als mechanistische Basis beinhalten. Mit diesem Projekt schlagen wir nun vor, die selektive Aufrecherhaltung der Diversität von allelochemischer Aktivität, einem weitverbreiteten Merkmal in Blüten von Alexandrium ostenfeldii zur Reduktion von Prädation und Konkurrenz, im Zusammenhang mit abiotischen (Nährstofflimitierung und Temperatur) und biotischen (Konkurrenz und Prädation) Stressoren zu untersuchen. Durch die Kombination von Feldbeobachtungen und Mikrokosmos- und Chemostaten-Experimenten mit der Charakterisierung der Zystenbank und experimenteller Evolution verbinden wir die Populationsdynamik innerhalb von Blüten mit der Populationsdynamik zwischen Blüten. Unsere Hypothesen sagen voraus, dass die wechselnde Selektionsdrücke und mutualistische Interaktionen zwischen allelochemisch aktiven und nicht-aktiven Linien die Populations- und Merkmalsdynamiken während der Blüte bestimmen und deren Diversität aufrechterhalten. Zwischen den Blüten ist die hohe Anzahl an kompatiblen und inkompatiblen Linien mit allelochemischer Altivität ein effizienter Mechanismus, um die Diversität und Stabilität mutulistischer Interaktionen aufrecht zu erhalten. Die Verbindung von Merkmalsvielfalt mit Populationsdynamiken in entscheidenden Phasen des Lebenszyklus erlaubt es uns daher, das Verständnis von Biodiversität und Ökosystemstabilität zu vertiefen.
Weitere Informationen: www.dynatrait.de
AWI Kontakt:
Dr. Uwe John
EU: FP7-people-2012-IRSES
IMCONet ist ein internationales Forschungsnetzwerk, das einem interdisziplinären Ansatz verfolgt um die Folgen des Klimawandels an den Küsten der Westantarktis zu verstehen. Ein Netzwerk für Austausch und Training. Das Projekt bringt Europäische, Südamerikanische und US Wissenschaftler zusammen um Fortschritte in Klimawandel- und Ökosystemwandel an der Westantarktischen Halbinsel (WAP), einer Region schneller Erwärmung zu erzielen.
Weitere Informationen: www.imconet.eu
BMBF-MINCyT
Dieses Projekt versucht das Auftreten und die Verteilung toxischer Planktonarten zwischen dem subpolaren Südatlantik und dem Südozean in Abhängigkeit von ozeanographischen und hydrodynamischen Parametern zu klären.
DAAD-MINCyT
Das Projekt beinhaltet das Monitoring von Phytoplankton und den physiko-chemischen Parametern, die die Planktonökologie beeinflussen, in einer festen Probenahmestation vor der argentinischen Küste, in der Nähe des Badeorts Monte Hermsoso (38°59′S - 61°25′W) mit folgenden Zielen:
toxische Spezies des Phytoplanktons zu identifizieren und für gezielte Untersuchungen in Kultur zu bringen, Phytotoxine zu detektieren und zu quantifizieren, den Toxintransfer zwischen trophischen Ebenen des Planktons zu untersuchen, Korrelation der saisonalen Variabilität des Phytoplanktons und des Vorkommens toxischer Arten mit den Umweltparametern Identifizierung und Bestimmung der Mengen an lebenden Dinoflagellatenzysten im Sediment und Risikoabschätzung für die Fischerei und Aquakultur der Region.
Danish Research Council - Nature and Universe DFF - 1323-00258
Predatoren-Phytoplankton Interaktionen im co-evolutionären Kontext in einem sich wandelden Arktischen Ökosystem.
Marie-Curie Intra-European-Fellowship (IEF)
Weitere Informationen finden Sie auf der englischen Version dieser Seite.
DAIMON – Decision Aid for Marine Munitions
Im Rahmen des EU Baltic Sea Region Interreg Programms wurde im August das Projekt DAIMON – Decision Aid for Marine Munitions gestartet. In diesem Projekt sollen unter anderem die Auswirkungen verklappter Weltkriegsaltlasten –konventionelle sowie chemische Waffen und Munition- und deren Effekte auf marine Organismen untersucht und für eine umfassende Risikobewertung verwendet werden. Einer von zwölf internationalen Partnern, des mit rund 4,75 Millionen Euro dotierten Projektes, ist das Alfred-Wegener-Institut Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI) in Bremerhaven.
Hintergrundinformation
Tausende von Tonnen chemischen Waffen und konventioneller Munition wurden nach Ende des zweiten Weltkrieges von den Alliierten in groß angelegten Operationen in der Nord- und Ostsee verklappt. Heute kollidieren die Verklappungspraktiken aus Weltkriegsepochen mit wirtschaftlichen Interessen den Meeresboden als Ressource zu nutzen. Viele dieser Aktivitäten werden in der Nähe von oder sogar in den gefährdeten Gebieten durchgeführt und vergrößern damit die Gefahren von Havarien mit verklappter Munition. Darüber hinaus sind in den letzten Jahrzehnten die Hüllen der Bomben, Granaten, Container und Fässer in denen die Kampfstoffe versenkt wurden so stark korrodiert, dass deren Inhalt in die marine Umwelt gelangt. Zunehmend stellt sich deswegen die Frage, wie mit diesem Risiko umgegangen werden soll, vor allem in den Gebieten, in denen neben der Fischerei auch andere offshore Aktivitäten wie Tunnelbauten, Kabel- oder Pipelineverlegungen oder die Errichtung von Windkraftanalgen geplant sind oder bereits durchgeführt werden.
Das Ziel von DAIMON ist es, Daten für eine möglichst umfassende Risikobewertung von verklappten Munitionsaltlasten zu generieren, um daraus nachhaltige und sinnvolle Management-Entscheidungen für die betroffenen Meeresgebiete ableiten zu können. Dazu werden vom DAIMON-Konsortium im Rahmen von Schiffsexpeditionen und Felduntersuchungen umfangreiche Analysen in Gebieten der Ostsee und im Skagerrak durchgeführt, in denen Munition bzw. chemischen Waffen verklappt wurden bzw. vermutet werden.
AWI-Projektinhalte
Das AWI konzentriert sich dabei auf die Analyse von biologischen Effekten, die die verklappten Munitionsbestandteile und deren Abbauprodukte auf Modellorganismen haben können. Dazu werden Zellen, Plattwürmer und Muscheln im Labor mit ausgewählten Substanzen aus der verklappten Munition in Kontakt gebracht, um Wirkmechanismen zu identifizieren und konkrete Dosis-Wirkungsbeziehungen ableiten zu können. Des Weiteren werden Muscheln und Fische direkt in den betroffenen Gebieten gesammelt und untersucht. Bei diesen Untersuchungen wird der Gesundheitszustand der Organismen aus den Verklappungsgebieten mit dem von Vertretern aus unbelasteten Gebieten verglichen. Abschließend wollen die AWI-Wissenschaftler die Ergebnisse aus den Labor – und Felduntersuchung vergleichen und überprüfen inwieweit die im Labor induzierten Effekte mit den potentiellen Gesundheitsbeeinträchtigungen der Organsimen im Feld übereinstimmen und wenn ja, ob auch dafür Substanzen aus der verklappten Munition als Ursache in Frage kommen.
EUSBSR Priority Area Secure
Das Konzept von DAIMON wurde von EUSBSR Priority Area Secure mit dem Flagship-Status ausgezeichnet:
Verantwortliche AWI-Mitarbeiter
PD Dr. Ulf Bickmeyer ist Zoologe und Zellbiologe und arbeitet über die Wirkmechanismen von Signalmolekülen und Fremd/Schadstoffen.
Dr. Matthias Brenner interessiert sich für die biologischen Effekte von Substanzen, insbesondere von Schadstoffen, auf die Gesundheit von marinen Organsimen wie Muscheln oder Fische.
Partner-Konsortium
Gesamtbudget
Das Projekt hat ein Gesamtvolumen von 4.75 Mio. Euro. Davon erhält der AWI als Partner 210 000 Euro.
Internetseite
Protist Metabolome Screening - PROMISE
Konsortium
Prof. Tilmann Harder (Koordinator) - AWI & Universität Bremen
Dr. Uwe John - AWI & HIFMB
Dr. Sylke Wohlrab - AWI & HIFMB
Prof. Phillipe Schmitt-Kopplin - Helmholtz Zentrum München
Prof. Bente Edvardsen - University of Oslo
Prof. Patrick Keeling - University of British Columbia
Dr. Ramon Massana - Institut de Ciències del Mar
Projektbeschreibung
In diesem Vorhaben werden die vorhandenen Feldproben der Antragsteller (Planktongemeinschaften aus der Wassersäule und des Sediments, unterschiedliche Größenfraktionen) untersucht. Nach einem Vorscreening der phylogenetischen Zusammensetzung werden die Proben zur Gewinnung von Gemeinschafts DNA, RNA und des Endometaboloms extrahiert. Abhängig von Qualität und Quantität des Probenmaterials wird dies an sowohl phylogenetisch komplexen Proben als auch an Einzelzellen exerziert.
Das Material wird anschließend in Hochdurchsatzverfahren vermessen, um die Biodiversität (metabarcoding), die zellulären Prozesse (meta- und
Einzelzell-transcriptomics) und das genomische Potenzial (metagenomics, Einzellzell genomics) zu bestimmen. Die chemische Vielfalt an Sekundärmetaboliten wird mit hochauflösendender FT-ICR-MS aufgeklärt und mit Spektraldatenbanken und biosynthetischen Sekundärmetaboliten-Netzwerken abgeglichen. Zur Bioaktivitätsuntersuchung werden chromatografische Fraktionen mittels Hochdurchsatz Screening Verfahren auf Target- und Phänotyp-basierten Tests untersucht. Die Integration dieser Methode mit ultrahochauflösender ungerichteter Metabolomik erlaubt es, Kandidatenmoleküle mit definiertem Masse zu Ladungsverhältnis einer bestimmten biologischen Aktivität zuzuordnen. Diese Moleküle werden anschließend präparativ aufgereinigt für weitere Biotests und Strukturaufklärungszwecke. Die gesammelten Daten werden anschließend statistisch miteinander korreliert und integriert, um Genkassetten für biologisch aktive Kandidatenmoleküle dem Quellorganismus zuzuordnen.
PROMISE - Probennahme
Binationales Projekt des BMBF und SOA (State Oceanic Administration), China
Das übergeordnete Ziel dieser Studie ist es, die toxinproduzierende Dinophyceen-Gattung Azadinium und deren Reaktionen auf sich ändernde Umweltbedingungen zu untersuchen. Azaspirosäuren (AZA) sind eine neu entdeckte Gruppe von lipophilen Algentoxinen, die in Meeresfrüchten angereichert beim Menschen nach Verzehr das Azaspiracid Shellfish Poisoning (AZP) Syndrom auslösen und zu Gesundheitsproblemen führen können. Vor kurzen konnten wir die planktischen Produzenten dieser marinen Biotoxine mit der Gattung Azadinium identifizieren (Tillmann et al. 2009), so dass damit jetzt gezielte Untersuchungen zum Vorkommen und Gefährdungspotential dieser Organismen möglich sind. Das Ziel dieser Studie ist es, die toxinproduzierende Dinophyceen-Gattung Azadinium und deren Reaktion auf sich ändernde Umweltbedingungen zu untersuchen. Die Studien bilden die Grundlage für eine umfassende Risikobewertung der Blütenbildung dieser Arten und der damit verbundenen Gefahr von Muschelvergiftungen in chinesischen und deutschen Küstengewässern. Schwerpunkte sind zum einen die Ermittlung des aktuellen Zustandes in Bezug auf die Biodiversität der Gattung Azadinium, auf deren Vorkommen (Dichte und Saisonalität), und auf die Diversität der Azaspirosäuren (Strukturvarianten, Toxizität). Des Weiteren werden Laborexperimente durchgeführt, um die Reaktion von Arten der Gattung Azadinium auf klimabedingte Temperaturerhöhungen zu untersuchen. Diese Untersuchen umfassen sowohl das Zellwachstum und die Toxinproduktion, als auch mögliche Temperatureinflüsse auf verschiedene Lebenszyklus-Stadien.
Föderzeitzeitraum: 08/2017- 07/2021
AWI-Kontakt
Dr. Urban Tillmann