Korallenriffe

Im Fokus stehen Untersuchungen zu Diversität und Dynamik von Korallenriffen. Expeditionen und Laborexperimente zu Verbreitung, Wachstum und Stressresistenz wichtiger Steinkorallen-Arten tragen zum Verständnis aktueller Veränderungen der Biodiversität, Struktur und Funktionalität von Korallenriffen bei

Korallen bilden die Grundlage für die vielfältigsten, aber auch am stärksten gefährdeten marinen Lebensräume: Korallenriffe. Skleraktinische Korallen gedeihen in tropischen Flachgewässern, wo die Photosymbiose mit endozoischen Mikroalgen (Symbiodiniaceae) es ihnen ermöglicht, trotz nährstoffarmer Gewässer zu wachsen. In unserem Team erforschen wir die Heterotrophie der Korallen und ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber schnellen Umweltveränderungen. Korallen besiedeln auch die tiefen, kalten und dunklen Gewässer in höheren Breiten. Kaltwasserkorallen galten lange Zeit als besonders anfällig für die Ozeanversauerung. Doch in den natürlich versauerten Fjorden Patagoniens in Chile gedeihen dichte Populationen in Wasser, das bezüglich der Bausubstanz für die Korallenskelette (Aragonit) untersättigt ist. Dies deutet darauf hin, dass die Skelettbildung durch ein reichhaltiges Nahrungsangebot und reiche Energiespeicher aufrechterhalten wird. In unserem Team nutzen wir bei der Feldarbeit Forschungstauchgänge und ferngesteuerte Unterwasserfahrzeuge (ROV) sowie Laborexperimente in Aquarien am AWI, um die Auswirkungen natürlicher und anthropogener Stressfaktoren auf die Verbreitung, Gesundheit und Widerstandsfähigkeit von Kaltwasserkorallen zu untersuchen.

Unsere Forschung trägt zu den POF-IV Unterthemen 4.2 / 6.1 bei.