AMOC zeigt regionale und überproportional abrupte Verschiebungen

Neue Modellierungsstudie zeigt, dass das ozeanische Förderband anders auf den Klimawandel reagiert als bisher angenommen
[17. Juli 2024] 

Die atlantische meridionale Umwälzzirkulation, auch bekannt als ozeanisches Förderband (Atlantic Meridional Overturning Circulation (AMOC)), spielt eine zentrale Rolle im globalen Klimasystem, indem sie enorme Wärmemengen transportiert. Es wird erwartet, dass die globale Erwärmung die AMOC schwächen wird, was zu schwerwiegenden klimatischen Veränderungen in Europa führen könnte. Eine aktuelle Studie in der Fachzeitschrift Physical Review Letters zeigt, dass die AMOC unter dem Einfluss der globalen Erwärmung regionale und unverhältnismäßig abrupte Verschiebungen aufweist, im Gegensatz zu den bisherigen Ergebnissen eines langfristigen und gleichmäßigen Rückgangs.

„Wir haben die AMOC mit hoch- und niedrigauflösenden Klimasimulationen untersucht“, sagt Ruijian Gou, Gast-Doktorand am Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI). Vor allem kleine Ozeanwirbel haben einen erheblichen Einfluss auf die Dynamik der AMOC. So ist beispielsweise im Nordmeer ein Anstieg der regionalen AMOC zu beobachten, während in anderen Regionen ein abrupter Rückgang auftritt. Die Ergebnisse der Autoren unterstreichen den Bedarf an hochauflösenden Klimasimulationen, um das komplexe Verhalten und die Wechselwirkungen der AMOC-Variabilität auf verschiedenen Skalen genau zu erfassen und zu verstehen. „Nur durch eine solch detaillierte Modellierung können wir künftige Veränderungen genau vorhersagen und mögliche Folgen für das Klimasystem abschätzen“, schließt der Hauptautor der neuen Studie.

Originalpublikation

Ruijian Gou, Gerrit Lohmann, and Lixin Wu: Atlantic Meridional Overturning Circulation decline: Tipping small scales under global warming; Physical Review Letters (2024). DOI: 10.1103/PhysRevLett.133.034201

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