Die Helmholtz-Klimainitiative REKLIM wird gemeinsam mit dem WWF, den regionalen Bildungsträgern fesa e.V. und ifpro einen Fortbildungskurs für Erwachsene zum Thema Klimawandel entwickeln und bundesweit an Volkshochschulen durchführen. Unterstützt wird dieses Vorhaben namens "Klimafit" durch die Robert Bosch Stiftung
„Wir haben im vergangenen Jahr an der Volkshochschule Nördlicher Breisgau in Emmendingen, Baden-Würtemberg, eine erste, sehr erfolgreiche Pilotstudie durchgeführt, in der uns die Teilnehmenden immer wieder ganz begeistert bestätigt haben, wie wichtig ein solches Angebot ist. Das ermutigt uns, diesen Weg weiterzugehen“, sagt AWI-Klimaforscher und REKLIM-Geschäftsführer Dr. Klaus Grosfeld.
Klimawandel ist ein globales Problem mit ganz konkreten regionalen Folgen. Am Oberrhein etwa häufen sich die Wetterextreme: Heftige Gewitter, Starkregen und lange Hitzephasen richten Schäden in Millionenhöhe an. Für viele Menschen wird der Klimawandel deshalb zum relevanten Thema: im Privatleben, wenn es zum Beispiel um die Auswahl eines Baugrundstückes geht, ebenso wie im Beruf.
„Unser Fortbildungskurs „Klimafit“ richtet sich an Menschen, die mithelfen möchten, ihre Städte und Gemeinden klimafreundlich auszurichten. Dazu zählen etwa Architekten, Energieberater, Grünflächenplaner, Handwerker, Heizungsbauer und ehrenamtliche Gemeinde- oder Stadträte“, sagt Dr. Renate Treffeisen, Leiterin des Klimabüros am AWI. Daneben spricht der Kurs Berufsgruppen an, die von den regionalen Folgen des Klimawandels besonders betroffen sind, zum Beispiel Landwirte. Auch interessierte und engagierte Bürger, die ihre Kenntnisse zum Klimawandel vertiefen wollen, sind eingeladen.
Ein Moderator mit Wissen über die Region wird die Teilnehmer durch die verschiedenen Lerninhalte führen – von Vorträgen der REKLIM-Wissenschaftler und anderen regionalen Kompetenzträgern bis hin zu interaktiven Videos. Digitales Lernen wird dabei mit Präsenzveranstaltungen gekoppelt: So kommen die besten Fachleute für den Klimawandel auf globaler wie lokaler Ebene mit den Menschen vor Ort in einen Dialog. „Am Ende verstehen die Teilnehmer besser, wie sich der globale Klimawandel bei ihnen vor der Haustür auswirkt und was sie tun können, um diesen Folgen zu begegnen“, so Renate Treffeisen.
„In diesem Projekt sind Expertisen aus unterschiedlichen Bereichen zusammengekommen, um mit einem neuen Fort- und Weiterbildungsformat in der Erwachsenenbildung eine bisher vorhandene Lücke zu schließen“, sagt Klaus Grosfeld.
Das Projekt „Klimafit“ wird sich in drei Phasen gliedern. „Wir werden zunächst eine sehr intensive Phase an fünf Volkshochschulen in Baden-Württemberg realisieren. Mit den dort gemachten Erfahrungen treten wir dann in einen Stakeholder-Dialog ein, bevor wir uns in der letzten Phase auf die Bundesebene begeben werden“, so Dr. Renate Treffeisen.