02. Juli 2021
Online-Meldung

AWI übernimmt Aufgaben in der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur NFDI

Mit dem Aufbau der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur (NFDI) wollen Bund und Länder das Potenzial von Forschungsdaten für die deutsche Wissenschaft besser und nachhaltig nutzbar machen. Am Freitag hat die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK) die Förderung von insgesamt zehn neuen Konsortien beschlossen, darunter zwei mit Beteiligung des Alfred-Wegener-Instituts.

Die Digitalisierung von Forschungsprozessen wird immer weiter vorangetrieben. Hochverfügbare, maschinenlesbare Daten und Datenkataloge sind die Ausgangsbasis für ein vernetztes, digitales Arbeiten mit Forschungsdaten.

Mit dem im Jahr 2018 beschlossenen Aufbau der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur (NFDI) wollen Bund und Länder das Potenzial von Forschungsdaten für die deutsche Wissenschaft besser und nachhaltig nutzbar machen: Die NFDI soll hierfür Standards im Datenmanagement setzen und dafür sorgen, dass Forschungsdaten nachhaltig gesichert und für vielfältige Zwecke weiter- und wiederverwertbar werden. In verschiedenen NFDI-Konsortien sollen die fächerspezifischen Bedarfe entwickelt werden.

Am 2. Juli 2021 hat die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK) die Förderentscheidungen in der zweiten Ausschreibungsrunde getroffen und damit die Förderung von zehn NFDI-Konsortien beschlossen, darunter zwei mit Beteiligung des Alfred-Wegener-Instituts, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI).

Zu der Leitung des Konsortiums NFDI4BioDiversity kommen nun Beteiligungen an NFDI4DataScience und NFDI4Earth hinzu. Innerhalb der NFDI4Earth übernimmt das AWI die Leitung eines Arbeitspakets. Dieses Konsortium bringt die führenden nationalen Einrichtungen der Erdsystem-Wissenschaften zusammen. Die umfangreichen und diversen Daten der Erdsystemforschung bilden eine besondere Ressource etwa für die Erforschung des Klimawandels und für die Bereitstellung von Datenprodukten für gesellschaftliche, politische Akteure und Behörden.

Die Herausforderung ist, dass eine Vielzahl von Sensor- und Simulationsdaten in sehr hoher räumlicher, zeitlicher und thematischer Auflösung zu rasant steigenden Datenmengen führt. Die Beschreibung und Bewertung von Erdsystem-Prozessen, ihren Abhängigkeiten und ihren Veränderungen erfordert daher dringend ein effizientes Forschungsdaten-Management sowie leistungsfähigere Umgebungen für die gemeinsame, Disziplinen-übergreifende Datenanalyse. NFDI4Earth vernetzt daher existierende Forschungsdaten-Speicher, schafft einheitliche Regelungen für die Bereitstellung von qualitätsgesicherten und leicht integrierbaren Forschungsdaten und entwickelt mit Forschenden die nächste Generation von Datenaustausch- und Datenanalyse-Umgebungen. Diese Plattformen und Methoden bilden die notwendige Grundlage für innovative und interdisziplinäre Forschungsansätze, die vielfach auch die drängenden globalen Herausforderungen wie Klimawandel, Wasserknappheit, Landnutzungsänderung, Umweltverschmutzung und Naturgefahren adressieren. 

Das Gesamt-Konsortium NFDI4Earth wird von der Technischen Universität Dresden koordiniert. Am AWI leitet Prof. Dr. Stephan Frickenhaus das Arbeitspaket „2Interoperate“ in Zusammenarbeit mit der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung, der Universität Frankfurt und dem Geoforschungszentrum Potsdam. Ziel ist es, die vorhandenen Forschungsdaten und Einrichtungen der NFDI4Earth unter einheitlichen Standards zusammenzuführen und mit der Europäischen Open Science Cloud EOSC und den übergreifenden Strukturen der NFDI zu verknüpfen.

Weiterführende Informationen:

NFDI bei der DFG: https://www.dfg.de/nfdi/

NFDI4Earth: https://www.nfdi4earth.de/

Kontakt

Wissenschaft

Stephan Frickenhaus
+49(471)4831-1179

Pressestelle

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