Permafrost macht Schule

Der dauerhaft gefrorene Boden der Arktis taut zunehmend auf – mit weitreichenden Folgen für das Klima und die Menschen in der Region. Zusammen mit Partnerschulen in Deutschland helfen Schülerinnen und Schüler aus dem kanadischen Aklavik dem Alfred-Wegener-Institut dabei, wertvolle Daten über den Permafrost zu erheben. So tragen sie dazu bei, die Veränderungen ihrer Heimat gemeinsam zu verstehen. 

Die Arktis gehört zu den Regionen der Erde, die sich durch den Klimawandel am stärksten verändern. So lassen die steigenden Temperaturen die dauerhaft gefrorenen Böden zunehmend auftauen, so dass der Untergrund an Stabilität verliert. Und das hat Konsequenzen für den Alltag der rund fünf Millionen Menschen, die auf diesem sogenannten Permafrost leben. Ganze Küstenabschnitte werden vom Meer weggerissen, an anderer Stelle sackt das Erdreich zusammen, so dass massive Schäden an Gebäuden und anderer Infrastruktur drohen. 

Was ist in dieser Hinsicht künftig zu erwarten? Und wie können sich die Menschen vor Ort darauf einstellen? Für sie hängt ihre Zukunft davon ab. Und auch für andere Regionen der Welt können die Veränderungen im hohen Norden gefährliche Folgen haben. Denn der tauende Boden setzt Treibhausgase frei und kurbelt den globalen Klimawandel dadurch weiter an. Unsere Permafrost-Fachleute arbeiten daher mit Hochdruck daran, diese Prozesse besser zu verstehen. Dabei setzen sie auch auf die Hilfe der Bevölkerung – mit Erfolg. 

Gerade junge Leute sind mit Begeisterung dabei, wenn sie in aktuelle Forschungsprojekte hineinschnuppern und selbst einen Beitrag dazu leisten können. Diese Möglichkeit bieten wir im Projekt „UndercoverEisAgenten“, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wird. Zusammen mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt und dem Heidelberg Institute for Geoinformation Technology tragen wir darin nicht nur Klimawissen in den Unterricht unserer Partnerschulen. Wir nehmen umgekehrt auch selbst etwas mit: Wertvolle Daten über die Ausdehnung und die Veränderungen des Permafrosts. 

Um die zu gewinnen, steuern Schülerinnen und Schüler im kanadischen Aklavik Drohnen über die arktische Landschaft und fotografieren sie. Bei der Auswertung der Bilder helfen dann Schulklassen in Deutschland. Auch andere Interessierte können über eine spezielle WebApp bei der Permafrost-Fahndung mitmachen. Der Wissenschaft helfen die Daten bei der Automatisierung ihrer Berechnungen. Für die Menschen vor Ort werden die ungewissen Veränderungen in der Zukunft damit etwas berechenbarer.