Ozonsondierung
in der Arktis (AWIPEV-Forschungsstation in Ny-Ålesund, Spitzbergen)
Nach der Entdeckung des antarktischen Ozonlochs Mitte der 1980er Jahre stellte sich schnell die Frage, ob es auch über der Arktis zu einem ähnlich starken Ozonabbau kommen kann. Tatsächlich findet Ozonabbau auch über der Arktis statt, allerdings ist der Ozonverlust hier weniger ausgeprägt, da die atmosphärische Dynamik in der Nordhemisphäre eine größere Rolle spielt.
Bei internationalen Messkampagnen arbeitet regelmäßig ein ganzes Netz von Ozonsondenstationen zusammen, um den Weg einzelner Luftpäckchen zu verfolgen und ihren Ozongehalt mehrmals zu bestimmen. Auf diese Weise konnte die chemische Ozonzerstörung auch in der Arktis nachgewiesen werden, und es konnten wichtige Informationen über ihre
Ursachen gewonnen werden.
An der AWIPEV Forschungsbasis wird regelmäßig einmal pro Woche eine Ozonsonde am Ballon gestartet, um die vertikale Ozonverteilung zu messen. Während der Polarnacht erhöht sich die Frequenz auf zwei Starts pro Woche, und zu speziellen Meßkampagnen können es deutlich mehr sein.
Auch an der Neumayer Station in der Antarktis werden Ozonsonden gestartet.
Die Ozonsonden-Daten werden an das World Ozone and Ultraviolet Radiation Data Centre (WOUDC), an das Network for the Detection of Atmospheric Composition Changes (NDACC) und an die World Meteorological Organization (WMO) übertragen.
Ergänzende Messungen:
Verantwortlich:
wissenschaftlich: Dr. Peter von der Gathen
technisch: Oliver Calek, Christelle Guesnon