Aktuelle Ozonaufstiege von Neumayer
Seit 1992 werden an Neumayer Ozonsondierungen zur Erforschung der vertikalen Ozonverteilung und dem sogenannten "Ozonloch" durchgeführt. Dieses Forschungsprogramm startete bereits 1985 an der in der Nähe liegenden Antarktis Forschungsstation Georg-Forster der DDR. Nach der Wiedervereinigung Deutschlands wurde es von Neumayer übernommen.
Zur Verwendung kommen ECC 5A/6A Ozonsonden welche an normale Radiosonden befestigt werden. Diese relativ aufwendigen und kostenspielige Messungen werden ca. wöchendlich durchgeführt. Nur im antarktischem Frühjahr - die Zeit des sog. Ozonlochs - werden ca. 3 Sonden pro Woche gestartet.
Die Überwinterer an der Station erneuern alle entsprechenden Diagramme sofort nach der Durchführung eines Aufstieges. Weiterhin werden die Daten an das World Ozone and Ultraviolet Radiation Data Centre (WOUDC), an das Network for the Detection of Atmospheric Composite Change (NDACC) und an die Wolrd Meteorological Organization (WMO) übertragen.
Verantwortlich:
Wissenschaftlich: Peter von der Gathen
Technisch: Bernd Loose
Links zu aktuellen Ozondiagrammen von Neumayer:
Letzte Ozonprofile
Zeit-Höhen-Schnitt vom Ozonpartialdruck
Zeit-Höhen-Schnitt der Temperatur
Dobson-Statistik
Weitere Links:
Ozonaufstiege AWIPEV
Ozonaufstiege Südpol
Karten der Dobson-Verteilung
Ozonvorhersage
WMO Ozone Bulletins Antarktis 2015
WMO Ozone Bulletins Antarktis 2016
WMO Ozone Bulletins Arktis 2016
Ozonaufstiege seit 1985
Augfrund der geographischen Nähe der Stationen Georg-Forster und Neumayer können die gewonnenen Daten in der Stratosphäre als eine kontinuierliche Zeitserie interpretiert werden. In der Zeit von 1985 bis ca. 2006 ist eine mittlere Abnahme des Ozonpartialdruckes in der Ozonschicht (70 hPa) im antarktischen Frühling (September, Oktober, November) deutlich erkennbar. Diese Ozonabnahme ist eng mit einer Temperaturabnahme gekoppelt. Seit 2006 deutet sich die Erholung des Ozonschicht über Neumayer an. Vergleichbare Trends im antarktischen Herbst (Januar, Februar, März) existieren nicht.
Alle Messungen sind über den Data Publisher for Earth & Environmental Science PANGAEA in monatlicher Granularität frei zugänglich. Sie werden in der Klimaforschung zur Verifikation von Modellen sowie Satellitenmessungen und zur Erfassung von Klimatrends verwendet. Die Suche lässt sich im Advanced Search Modus von PANGAEA leicht zeitlich begrenzen. Über das Data Warehouse von PANGAEA lassen sich gezielt die Ozonmessungen aus einer Liste von Suchergebnissen extrahieren.
Zusätzlich können die Messungen über das Network for the Detection of Atmospheric Composite Change (NDACC) sowie das Station Information System vom Global Atmospheric Watch (GAWSIS) abgerufen werden.