Umweltparameter der arktischen Tundra
Die arktische Tundra ist eine nicht vergletscherte, baumlose Landschaft in Gebieten mit vorherrschendem Permafrost. Diese Regionen sind gekennzeichnet durch niedrige Vegetation aus Büschen, Gräsern und Kräutern, sowie Moosen und Flechten. Feuchtzonen sind ebenso vertreten wie Geröllhalden. Da diese Gebiete größtenteils unbewohnt sind, gibt es kaum Infrastruktur, wodurch Forschung vor Ort logistisch schwierig und teuer ist.
Fernerkundungsverfahren sind eine gute und kosteneffiziente Möglichkeit, die arktische Tundra zu kartieren und Veränderungen zu dokumentieren. Aufgrund häufiger Bewölkung (bis zu 80% aller Tage im Jahr) sowie permanenter Dunkelheit im Winter ist jedoch der Gebrauch optischer Satellitendaten stark eingeschränkt. Da Radarwellen die Wolken durchdringen und unabhängig vom Sonnenlicht sind, ist die Radarfernerkundung eine geeignete Möglichkeit, um großflächig und über längere Zeiträume Informationen über die Bedingungen in der Tundra zu bekommen
Permafrost in Grönland
Das Radarsignal wird von vielen Faktoren beeinflusst, unter anderem von der Struktur der Oberfläche, der Vegetation sowie der Feuchte des Bodens und der Biomasse. Die Empfindlichkeit der empfangenen Daten gegenüber diesen Faktoren müssen analysiert werden, um falsche Interpretationen zu vermeiden.
Im aktuellen Forschungsprojekt „ZackSAR“ untersuchen wir Radar-Fernerkundungsdaten für das Zackenberg-Tal im Nordosten Grönlands. In den Jahren 2013 und 2014 fanden jeweils mehrwöchige Expeditionen in dieses Gebiet statt. Hierbei wurden verschieden Umweltdaten detailliert erfasst. Zurzeit werden diese zusammen mit den entsprechenden Satellitendaten analysiert, wobei das Hauptaugenmerk auf der Auswertung von Daten des deutschen Radarsatelliten TerraSAR-X liegt.
Kontakt
Jennifer Sobiech-Wolf
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Förderung
Die Expeditionen wurden durch das EU Programm Interact Transnational Access ermöglicht und finanziert.