Team
Projektleitung:
Technischer Koordinator:
Wissenschaftlicher Koordinator:
Techniker:
Tiziano Carta
Paulo Freitas
Extern:
Die Helgoländer Austernaufzuchtanlage (Helgoland Oyster Hatchery) ist eine Infrastruktur am AWI Helgoland, die im Rahmen des PROCEED-Projekts finanziert und umgesetzt wird. Die Hauptziele der Aufzucht sind die Produktion von Saataustern zur Wiederherstellung der einheimischen Auster in der Nordsee sowie die Bearbeitung relevanter Forschungsfragen direkt vor Ort.
Die Europäische Auster gilt in der Deutschen Bucht als funktionell ausgestorben. Wiederansiedlungs- und Wiederherstellungsmaßnahmen werden im Rahmen von nationalen und internationalen Meeresschutzmaßnahmen vorangetrieben, darunter solche, die vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) finanziert werden. Vor dem Hintergrund von Wiederansiedlungsmaßnahmen in der Deutschen Bucht soll die Aufzuchtanlage den Bedarf an Saataustern in der erforderlichen Qualität und Quantität decken.
In Deutschland, wo keine kommerzielle Austernzucht existiert, konzentriert sich die Helgoland Oyster Hatchery auf die Produktion von Saataustern, die für Restaurierungsprojekte geeignet sind.
Die technische Gestaltung und das Management der Helgoland Oyster Hatchery basieren auf den neuesten Erkenntnissen zu Konditionierungs- und Reproduktionstechniken von Austern. Das definierte Ziel ist die Produktion von Austern für mittelgroße und große Restaurationsmaßnahmen in der Nordsee. Dies erfordert die Anpassung und Optimierung kommerzieller Produktionsverfahren, was wiederum eine Vielzahl angewandter Forschungsthemen umfasst. Die Entwicklung und Umsetzung geeigneter Biosicherheitsmaßnahmen für importierte und genetisch vielfältige Elterntiere sowie für die Produktion von Mikroalgen und Saataustern sind ebenfalls zentrale Aspekte unserer Arbeit. Weitere Informationen sind in den aktuellen Richtlinien zur Austernwiederansiedlung der Native Oyster Restoration Alliance (NORA) zu finden.
Die Forschungsbereiche der Helgoland Oyster Hatchery konzentrieren sich auf wichtige Parameter für das Überleben, den Ansiedlungserfolg und das gesunde Wachstum von jungen Saataustern. Die Larvenphase stellt dabei den sensibelsten Abschnitt im Lebenszyklus der Austern dar. Nur unter idealen Bedingungen ist ein erfolgreiches Wachstum und Überleben der Larven möglich. Nach ihrer planktonischen Phase suchen die Austernlarven aktiv nach einer geeigneten Oberfläche zur Ansiedlung. Die aktuellen Forschungsaktivitäten in der Zuchtanlage konzentrieren sich auf Konditionierungsparameter, Nährstoffeintrag und die Behandlung von Verunreinigungen:
Die Produktion gesunder Saataustern basiert auf einer durchdachten Abfolge von aufeinander abgestimmten Schritten.
Die Elterntiere werden durch Anpassung von Futter und Umgebungstemperatur auf die Fortpflanzung vorbereitet. Die produzierten Larven werden sorgfältig gehältert und mit optimalem Futter versorgt. In der letzten Larvenphase vor der Metamorphose werden sie dann in Ansiedlungsbecken überführt, die zuvor mit dem gewünschten Ansiedlungsuntergrund ausgestattet wurden.
Die optimale Aufzucht der Larven in der Helgoland Oyster Hatchery wird durch ein speziell entwickeltes Wasseraufbereitungssystem und moderne Larvenaufzuchtbecken gewährleistet.
Die verschiedenen Lebensstadien von O. edulis werden mit Mikroalgenarten (Rhodomonas salina, Isochrysis galbana und Chaetoceros neogracilis) gefüttert, die auch in der deutschen Nordsee um Helgoland heimisch sind. Die Mikroalgenproduktion stellt einen entscheidenden Teil der Zucht dar, wobei Parameter wie Algenwachstum, Algenbiomasse, Biovolumen und Verunreinigungen (z.B. Protisten, Wimpertierchen, andere Algenarten, Schadstoffe) kontinuierlich überwacht werden. Das Verhältnis der verschiedenen Algenarten und damit der Nährstoffe wird während der Fütterung individuell an die verschiedenen Lebensstadien angepasst.
Das Ansiedlungssubstrat wird gemäß den Anforderungen der Wiederansiedlungsmaßnahmen ausgewählt. Beim "spat-on-shell"-Ansatz siedeln sich die Larven (spat) auf Schalen der Europäischen Auster an; beim "spat-on-reef"-Ansatz siedeln sie sich auf Riffstrukturen an, die aus natürlichen Materialien bestehen. In der Aufzuchtanlage wachsen sie auf diesen Substraten heran, bis sie an den Wiederansiedlungsstandorten ausgebracht werden. Dort wachsen sie weiter und tragen unter günstigen Bedingungen in freier Wildbahn zur Vermehrung und damit zum Aufbau einer neuen Austernpopulation bei.
Die Helgoland Oyster Hatchery arbeitet eng mit den Mitgliedern des NORA-Netzwerks zusammen, insbesondere mit der Arbeitsgruppe Produktion. Das Ziel dieser Arbeitsgruppe besteht darin, gemeinsame Lösungen und ein gemeinsames Verständnis für die Herausforderungen bei der Versorgung mit Europäischen Austern für die Wiederherstellungsbemühungen zu entwickeln.
Projektleitung:
Technischer Koordinator:
Wissenschaftlicher Koordinator:
Techniker:
Tiziano Carta
Paulo Freitas
Extern:
Die Helgoländer Austernzuchtanlage ist ein wachsendes interdisziplinäres Arbeits- und Forschungsumfeld. Wenn Sie Interesse haben, das Team zu verstärken, senden Sie bitte eine Initiativbewerbung an berenger.colsoul@awi.de
Damit Ihre Bewerbung bearbeitet werden kann, benötigen wir vollständige Unterlagen. Für weitere Informationen folgen Sie bitte dem entsprechenden Link.