Felsküstenökologie

Die „AG Felsküstenökologie“ versucht, Ursachen für den zu beobachtenden Strukturwandel und die veränderte Funktionalität küstennaher, benthischer Felsküstenökosysteme zu identifizieren. Hierzu untersuchen die Mitarbeiter der AG experimentell und beobachtend die Wirkung von Umweltfaktoren auf unterschiedlichen Ebenen ökologischer Organisation. Die Primärproduzenten dieser Ökosysteme (Makroalgen) und ihre assoziierten Sekundärproduzenten (v.a. Muscheln, Schnecken und Krebse) stehen dabei im Fokus der Untersuchungen.

 

Forschungsziele der Arbeitsgruppe

  • Verständnis der Auswirkungen abiotischer Faktoren (z.B. Temperatur, Strahlung, Sedimentation) auf die Beziehungen zwischen benthischen Primär- und Sekundärproduzenten.
  • Quantifizierung, Erklärung und Vorhersage von ökosystemaren Veränderungen im Zeichen globaler Umweltveränderungen. Hierfür untersuchen wir die trophischen und nicht-trophischen sowie direkten und indirekten Beziehungen zwischen marinen Tieren und Pflanzen; die Regulation von Wachstum, Fortpflanzung, Produktion und Ausbreitung benthischer Großalgen sowie deren Wechselwirkung mit ihren Konsumenten; den Einfluss von Kunststoffabfällen auf marine Lebensräume, Arten und Gemeinschaften.
  • Erfassung des Anpassungspotentiales mariner Pflanzen und Tiere. In Kooperation mit Molekularbiologen werden die phänotypische Plastizität mariner Organismen sowie die zugrundeliegenden Genexpressionsmuster beschrieben.
  • Alle Arbeiten bilden die Basis für die Entwicklung eines ökologischen Interaktionsnetzes für Felsküstensysteme.

Schwerpunktthemen

Nucella & Rotalgen

Interaktionen zwischen Arten

Trophische Kaskaden und nicht-konsumptive Effekte
Tre Kroner, Kongsfjord, Svalbard

Einfluss globaler Erwärmung

... ändert das Zusammenspiel von Arten und ihre Produktion
Kunststofffasern und Schneckeneier

Kunststoffmüll im Meer

... verändert das Meer durch weltweiten Eintrag

Wo arbeiten wir?

Wir forschen in polaren und sub-polaren Küstengewässern (Potter Cove, Antarktis & Kongsfjord, Spitzbergen), da diese vom Klimawandel besonders stark betroffen sind. Ferner führen wir vergleichende Untersuchungen an gemäßigten Küsten (Helgoland, Sylt, Chile und Kanada) durch, um zu erkennen, ob Ökosysteme verschiedener Klimazonen in ihrer Struktur und Funktion durch aktuelle Umweltveränderungen unterschiedlich stark beeinflusst werden

Was untersuchen wir?

Wie machen wir das?

Wir führen unsere Untersuchungen im Labor, in der Gezeitenzone sowie tauchend und teilweise schiffsbasiert im Sublitoral durch. Im Freiland werden Muster in der vertikalen und horizontalen Verteilung von Arten auf verschiedenen zeitlichen und räumlichen Skalen dokumentiert. Darauf aufbauend führen wir im Labor wie auch im Freiland gezielt experimentelle Manipulationen durch, um die Mechanismen zu ergründen, die für die Entstehung der Muster verantwortlich sind.