Kontakt
Eva-Maria Brodte
+49(4725)819-3225
eva-maria.brodte@awi.de
Zehn Jahren lang wurde am AWI das NF-Pogo Centre of Excellence durchgeführt. Seit 2013 wurden jährlich aus mehr als 100 Bewerbungen 10 Stipendiatinnen und Stipendiaten ausgesucht, die zehn Monate auf Helgoland und Sylt Methoden der Meeresforschung erlernten und vertieften. Das Programm, das besonders junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus sogenannten Schwellen- und Entwicklungsländern fördern sollte, wurde finanziell von der japanischen Nippon Foundation unterstützt. Ein Team aus engagierten Lehrenden und Unterstützenden am AWI – Helgoland kümmerten sich um die Helgoländer auf Zeit. Das Team um Prof. Dr. Karen Wiltshire als Vorsitzende des Programms, Dr. Eva-Maria Brodte als wissenschaftliche Leitung, und Dr. Bärbel Wichmann im operativen Tagesgeschäft, wurde von zahlreichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern unterstützt.
In den letzten zehn Jahren wurden am AWI auf Helgoland und Sylt insgesamt 100 Stipendiatinnen und Stipendiaten aus 44 verschiedenen Ländern ausgebildet. Somit war die Biologische Anstalt Helgoland ein Zuhause auf Zeit für junge Forschende aus aller Welt. Sie kamen aus Argentinien, Kamerun, Indonesien, Madagaskar und Vietnam und viele Länder mehr. Zehn Monate, in denen sie ozeanographische Methoden, Planktonbestimmung, chemische Meerwasseranalysen und vieles mehr gelernt haben, wurden begleitet von Schulungen auf See an Bord von Forschungsschiffen. Sie arbeiteten bei ungewohntem kalten Wetter im Feld und nahmen dort Proben und rückten als Gruppe jeweils zusammen.
Nach den zehn Monaten im Centre of Excellence kehrten ungefähr die Hälfte zurück in die Herkunftsländer, die anderen zogen weiter in die Arktis, die Antarktis, nach Kanada, Australien, die Niederlande oder Irland, einige blieben in Deutschland am AWI oder bei anderen Meeresforschungsinstituten. Einige Teilnehmende sind inzwischen Abteilungsleitende in ihren Instituten, einige haben eigene Arbeitsgruppen und aus diesem kamen wieder neue Teilnehmende ins Programm. Alle haben eins gemeinsam, sie erinnern sich gern an die Zeit auf Helgoland und Sylt.
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Eva-Maria Brodte
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Am 25. April 2024 feierten die zehn Stipendiatinnen und Stipendiaten des zehnten Jahrgangs des Centre of Excellence ihren Abschluss im Sauriersaal des Museums für Naturkunde – Leibniz-Institut für Evolution und Biodiversitätsforschung in Berlin. Diese Veranstaltung würdigte das zehnjährige Jubiläum des Nippon Foundation-POGO Centre of Excellence in Observational Oceanography (CofE) am Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI). Damit wurde nicht nur die erfolgreiche Ausbildung der letzten Dekade gewürdigt, sondern auch den hochrangigen Lehrkräften und Unterstützenden aus aller Welt gedankt, die diese exzellente Ausbildung ermöglicht haben. Zu den Feierlichkeiten wurden etwa 70 Ehemalige sowie 50 Lehrkräfte und Unterstützende aus über 40 Ländern erwartet. Somit war der Abschied der letzten Gruppe gleichzeitig ein großes Wiedersehen mit den ehemaligen Stipendiatinnen und Stipendiaten.
Prof. Karen Helen Wiltshire führte durch den Abend. Mit Reden vom Museumsdirektor Prof. Dr. Joachim Vogel, Mr. Mitsuyuki Unno, den Executive Director des Nippon Foundation (NF) Ocean Affairs Department, Prof. Dr. Antje Boetius, als AWI Direktorin, Dr. Sophie Seeyave, Vertreterin und CEO der Partnership for Observation of the Global Ocean (POGO), sowie vom Staatssekretär Mario Brandenburg des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, wurde der Abend stilvoll begonnen.
Drei ehemalige Teilnehmende des Programms berichteten von ihren Karrierewegen nach ihrer Teilnahme am NF-POGO Centre of Excellence am AWI. Zum Abschluss wurden die Zeugnisse an die Stipendiatinnen und Stipendiaten des aktuellen und letzten Jahrgangs ausgegeben. Ein Empfang mit einem großartigen veganen Buffet und intensiven Gesprächen folgte. Die Veranstaltung endete um 23:00 Uhr, und als Andenken erhielten alle Gäste eine Broschüre zum Programm sowie ein Kochbuch.
Ich möchte mich beim gesamten AWI-Kollegium und speziell den Menschen an den Stationen auf Helgoland und Sylt bedanken, die die Teilnehmenden sowohl wissenschaftlich als auch im täglichen Leben tatkräftig unterstützt haben. Mein ganz besonderer Dank gilt heute aber den ‚POGOnians‘: Sie haben in den letzten zehn Jahren unsere Sicht auf die Meereswissenschaften und unser persönliches Leben mit ihrer Kultur, ihrer Neugier und ihrem Fachwissen bereichert. Ich bin fest davon überzeugt, dass wir auch zukünftig verbunden bleiben – als Forschende und als Menschen, die sich in Zeiten des Klimawandels für unsere Ozeane engagieren.
Ich bin Pedro Montoro und nahm am NF-POGO Centre of Excellence 2014 teil. Als Wissenschaftler und Meteorologe bei Telemundo 47 New York verbinde ich täglich meine Erfahrung als Wissenschaftler mit Wissenskommunikation an ein vielfältiges Publikum. Das Centre of Excellence war die treibende Kraft in meiner Entwicklung, woraus tiefe Freundschaften, espekt für Arbeitskollegen sowie internationale Zusammenarbeit entstanden sind. Meine Forschung während des Centre of Excellence wird in den USA zur Voraussage von Sturmfluten genutzt und dient so Küstengemeinden und Entscheidungsträgern.Leidenschaftlichen Meereswissenschaftlern empfehle ich eine Bewerbung für dieses außerordentliche Programm sehr. Danke an die Nippon Foundation und POGO, die mir notwendige Werkzeuge und das Wissen für meine berufliche und persönliche Entwicklung zugänglich machten.
Seit 2014 unterrichte ich am NF-POGO Centre of Excellence Physikalische Ozeanographie. Es war immer eine großartige Erfahrung, eine neue Gruppe hochmotivierter und qualifizierter StudentInnen aus der ganzen Welt, aber besonders aus den Ländern kennenzulernen, die um eine faire Teilhabe an mariner Forschung kämpfen. Für die Studierenden ist das Programm sowohl wegen der Lehre als auch wegen des internationalen Netzwerks, das ihnen während ihrer gesamten Laufbahn hilfreich sein kann, ein großer Gewinn. Schon vor der globalen Pandemie war es enorm wichtig, sich gemeinsam mit den klügsten Köpfen ALLER Länder den Herausforderungen der globalen Zukunft zu stellen. Diese Anstrengungen verkörpern für mich den humanitären Geist der Nippon Foundation und von POGO und ich bin dankbar, Teil davon sein zu dürfen