Die zwei Frauen und sieben Männer, die 14 Monate auf der Neumayer-Station verbrachten, haben auf Einladung von Wissenschaftssenatorin Prof. Dr. Eva Quante-Brandt im Bremer Rathaus von ihrer Arbeit berichtet und einen interessanten Einblick in das Leben gegeben, das sie dort führten.
„Ich bin beeindruckt von dem, was Sie auf der Neumayer-Station geleistet haben“, sagte Senatorin Quante-Brandt zu ihren Gästen. „Für das Land Bremen hat die Meeresforschung eine sehr große Bedeutung. Bremen hat nicht nur den Wissenschaftsschwerpunkt Meereswissenschaften festgeschrieben. Bremen ist auch der größte meereswissenschaftliche Forschungsstandort in Deutschland. Die Neumayer-Station ist eine der wichtigsten Infrastrukturen des Alfred-Wegener-Instituts für Polar- und Meeresforschung und ein Aushängeschild der deutschen und natürlich der bremischen Wissenschaft.“
Physiker, Meteorologen, Luftchemiker, Elektriker, ein IT-Fachmann, ein Ingenieur, ein Arzt, der zugleich Leiter der Station war, und ein Koch: Sie alle mussten im Winter unter extremen Wetterbedingungen leben und arbeiten. Gemeinsam haben sie für den fortlaufenden, wissenschaftlichen Betrieb gesorgt. Durch den ständigen Betrieb der Observatorien sind Langzeitmessungen auf der AWI-Antarktisstation möglich.
Auch Senatorin Quante-Brandt ist überzeugt: „Die Daten, welche die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in der Antarktis gewinnen, sind für die internationale Wissenschaftsgemeinschaft von elementarer Bedeutung. Sie dienen auch dazu, weitere Erkenntnisse in Sachen Klimawandel zu gewinnen.“
Die Arbeit erfordert nicht nur das fachliche und technische Know-how, sondern verlangt auch ein soziales Miteinander, denn man kann sich in einer solchen Forschungsstation schlecht aus dem Weg gehen. „Jeder soll sich wohlfühlen“, findet der Koch Sven Krüger. Mit seinem Essen ist es ihm gelungen, die Mannschaft bei Laune zu halten, auch wenn es stürmisch und dunkel war.
Auch auf soziale Kompetenzen werde bei der Auswahl der Teams geachtet, erklärt Dr. Uwe Nixdorf vom Alfred- Wegener-Institut: „Er reicht nicht, das als Experiment und Selbsterfahrung zu betrachten. Wir brauchen Leute, die sozial und nervlich stabil sind und sich für diesen letzten unberührten Teil der Natur begeistern - und ganz wichtig: die ihr Fachwissen unter diesen extremen Voraussetzungen anwenden wollen, weil sie wollen, dass die Station läuft.“