Das Helmholtz-Projekt „Digital Earth“ für integrierte Geo-Forschung wurde gestern mit Sonderpreis für „Digital Science“ der „Digital Leader Awards“ in der Kategorie „Society“ ausgezeichnet. Die Firmen NTT und IDG Business Media vergeben diese Preise zusammen mit weiteren Wirtschaftspartnern branchenübergreifend an Projekte und Teams, die die digitale Transformation vorantreiben. Zu den Finalisten 2020 gehörten Konzerne wie Infineon, BMW oder die Ergo-Gruppe, aber auch Behörden wie die Bundesagentur für Arbeit. Das Helmholtz-Projekt ist jedoch der erste Preisträger aus öffentlich finanzierter Forschung.
„Digital Earth“ startete im Mai 2018 und ist Teil einer umfassenden Strategie der Helmholtz-Gemeinschaft im Forschungsbereich Erde und Umwelt, die acht Zentren bei der Infrastruktur, datentechnisch und wissenschaftlich enger zu verzahnen. Jeden Tag erheben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaft unzählige Daten über den Zustand unseres Planeten. Diese Daten stammen von Sensoren im Feld, Analysen im Labor, Satelliten im All und Modellen auf Großrechnern. Die Verarbeitung der großen, heterogenen Datenmengen stößt jedoch an Grenzen. „Wir entwickeln neue Methoden, um Daten aus atmosphärischer, mariner und terrestrischer Forschung zusammenzuführen und effizient zu analysieren“, sagt der Gesamtkoordinator von „Digital Earth“, Prof. Dr. Jens Greinert vom GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel.
Dabei nutzen die Forscherinnen und Forscher in Digital Earth nicht nur neue Methoden der Datenwissenschaften wie Machine Learning oder Analyseworkflows. Sie entwickeln diese auch weiter. „Hierbei ist eine enge und integrierte Zusammenarbeit zwischen Natur- und Datenwissenschaftlern notwendig, um die komplexen Prozesse im Erdsystem besser zu verstehen und Antworten auf Herausforderungen des Klimawandels, der Ressourcen-Sicherheit oder von zunehmenden Umweltgefahren geben zu können“, betont Prof. Dr. Jens Greinert.
Neben dem GEOMAR sind auch das Alfred-Wegener-Institut, das Helmholtz-Zentrum Potsdam – Deutsches GeoForschungsZentrum (GFZ), das Forschungszentrum Jülich (FZJ), das Helmholtz-Zentrum München (HMGU), das Helmholtz-Zentrum Geesthacht Zentrum für Material- und Küstenforschung (HZG), das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) beteiligt.