22. August 2017
Online-Meldung

Sonderbericht des UN-Weltklimarats

AWI-Wissenschaftler Hans-Otto Pörtner unter den Autoren

Der Weltklimarat (Intergovernmental Panel on Climate Change – IPCC) hat die Autoren seines Sonderberichts „Special Report on the Ocean and Cryosphere in a Changing Climate“(SROCC) benannt. Aus 569 Nominierungen aus 57 UN-Mitgliedsstaaten wurden 101 Expertinnen und Experten ausgewählt, die bis 2019 an dem Bericht mitwirken werden. Unter den Autoren sind auch die Wissenschaftler Hans-Otto Pörtner, Forscher am Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI), Professor an der Universität Bremen und Ko-Vorsitzender der Arbeitsgruppe II des IPCC sowie Professor Ben Marzeion und Professorin Monika Rhein von der Universität Bremen.

Der Sonderbericht erläutert die Bedeutung und Gefährdung der Ozeane und Kryosphäre als lebenswichtige Bestandteile der Erde. Darunter fallen Aspekte wie Klimaveränderungen, steigender Meeresspiegel und der Ozean als Nahrungsquelle. Ozeane und Kryosphäre – der von Eis bedeckte Teil des Planeten – machen den Großteil der Erdoberfläche aus. Ihre Veränderungen haben entsprechend große Auswirkungen auf die Menschheit. Der Bericht ist dadurch von hoher Relevanz und Bedeutung für politische Entscheidungen. Die Veröffentlichung ist im September 2019 geplant.

Der Biologe und Klimaforscher Professor Hans-Otto Pörtner vom Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI) ist seit 2015 Ko-Vorsitzender der Arbeitsgruppe II des Weltklimarates. Zusammen mit Debra Roberts aus Südafrika leitet er die Arbeitsgruppe, welche sich mit den Risiken und Folgen des Klimawandels sowie zu Möglichkeiten zur Anpassung an den Klimawandel beschäftigt. Hans-Otto Pörtner ist ein international renommierter Biologe mit exzellenter Expertise in den Themenbereichen Klima und Physiologie der Meerestiere. Er leitet die Sektion „Integrative Ökophysiologie“ am Alfred-Wegener-Institut und hat im Jahr 2005 eine Professur zu Anpassungsstrategien mariner Organismen an der Universität Bremen angetreten. Durch seine Tätigkeiten als leitender Hauptautor des Vierten und Fünften IPCC-Berichtes gewann Hans-Otto Pörtner bereits große Erfahrungen in der Arbeit des Weltklimarates. 

Ben Marzeion ist seit September 2015 Professor am Institut für Geographie der Universität Bremen. Nach seinem Studium der Ozeanographie in Kiel und der Promotion an der Universität Bergen in Norwegen gilt sein Interesse insbesondere der Bedeutung der Gletscherschmelze für regionale Meeresspiegelveränderungen. Im Fokus seiner Arbeit stehen dabei auch die Wechselwirkungen zwischen Mensch und Umwelt, beispielsweise die Folgen der Gletscherschmelze für die Wasserverfügbarkeit in Gebirgsregionen. Marzeion ist Hauptautor des Kapitels „Anstieg des Meeresspiegels und seine Folgen für Inseln und Küsten“. Hauptautoren erarbeiten den Bericht im Team auf Grundlage der besten verfügbaren wissenschaftlichen, technischen und sozioökonomischen Informationen.  

Die Ozeanographieprofessorin Monika Rhein ist Leiterin der Arbeitsgruppe für Ozeanographie im Institut für Umweltphysik (IUP) der Universität Bremen. Die Physikerin promovierte in Heidelberg und habilitierte an der Universität Kiel. Im Jahr 2000 folgte sie dem Ruf an die Universität Bremen. Sie forscht an klimarelevanten Prozessen im Ozean, zu der auch die Golfstromzirkulation gehört. Rhein ist stellvertretende Sprecherin des Sonderforschungsbereichs/Transregio 181 „Energietransfer in der Atmosphäre und im Ozean“ und leitet das Verbundvorhaben RACE (Regionale Ozeanzirkulation und Globaler Wandel). Außerdem ist sie stellvertretende Sprecherin im Nationalkomitee SCAR/IASC der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). Sie war bereits 2013 als Leitende Hauptautorin am Fünften Weltklimabericht des IPCC beteiligt. Im Sonderbericht übernimmt sie nun die Rolle eines Review Editors. Sie ist an der Auswahl der wissenschaftlichen Gutachterinnen und Gutachter beteiligt, stellt sicher, dass die Kommentare der Begutachtungen beantwortet und im Bericht berücksichtigt werden. Darüber hinaus assistiert sie den Leitautorinnen und -autoren dabei, kontroverse Ansichten adäquat im Bericht zu repräsentieren.