Das Land Schleswig-Holstein fördert das Projekt "Size is important!" mit knapp 500.000 Euro. Forscher des Alfred-Wegener-Instituts auf Helgoland arbeiten darin gemeinsam mit dem Fraunhofer Institut für Siliziumtechnologie (ISIT) aus Itzehoe und Partnern aus der Industrie daran, die technologische Entwicklung für den Nachweis von Plastikpartikeln bis in den Sub-Mikrometer-Bereich voranzutreiben. Am 23. März 2017 übergab der Staatssekretär Dr. Frank Nägele vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Technologie des Landes Schleswig-Holstein den Förderbescheid an Dr. Karsten Wurr, den Verwaltungsdirrktor des AWI. Die zweite Häfte der Projektförderung von 971.885 Euro trägt das Alfred-Wegener-Institut, die Laufzeit ist vom 15. Februar 2017 bis 28. Februar 2020.
Im Rahmen des Projektes wollen Wissenschaftler unter der Leitung von Dr. Gunnar Gerdts Mikroplastik-Partikel im Sub-Mikrometerbereich nachweisen. Die bisher in der Wissenschaft genutzte Methode der Mikro-Fourier-Transform-Infrarotspektrometrie (µFTIR) kann keine Partikel von weniger als etwa zehn Mikrometer Größe erfassen und analysieren. Somit ist zurzeit völlig unklar, ob und wie viele kleinste Plastikpartikel - bis in den Sub-Mikrometer-Bereich - im Meer, in Meeressedimenten oder den Meereslebewesen auftreten. Analysen internationaler Forscher und des Alfred-Wegener-Instituts deuten jedoch an, dass in der Umwelt Plastikpartikel von weniger als einem Mikrometer Größe vorliegen könnten. Einen Ausweg bietet hier die sogenannte Nano-FTIR Technologie an, die erst kürzlich Marktreife erlangt hatte. Gerdts und Kollegen wollen nun in den kommenden drei Jahren diese Technologie für die Analyse von Mikro- und Nanoplastik evaluieren und anhand von Plankton-, Sediment- und Biota-Proben testen.