18. Oktober 2016
Online-Meldung

Rätsel um den mikrobiellen Butanabbau geknackt

Forscher der Brückengruppe für Tiefsee-Ökologie und-Technologie von der Helmholtz-Gemeinschaft und der Max-Planck-Gesellschaft haben einen neuen Weg entdeckt, wie mikrobielle Gemeinschaften den chemisch trägen Kohlenwasserstoff Butan auch ohne Sauerstoff zur Energiegewinnung nutzen können. In Proben aus dem Guaymas-Becken im Golf von Kalifornien machten sie Mikroben-Gemeinschaften ausfindig, die Butan über neue Stoffwechselwege fressen. Veröffentlicht sind die Forschungsergebnisse jetzt im Fachjournal Nature.

Erdgas ist dank seiner hohen Energiedichte ein begehrter Energieträger und im Meeresboden häufig anzutreffen. In den oberen Schichten des Meeresbodens entsteht vorrangig Methan. Die wirtschaftlich interessanten Gasvorkommen befinden sich jedoch in viel tieferen Schichten des Meeresbodens. Dort wird organisches Material – also Reste abgestorbener Pflanzen, Tiere und Mikroorganismen – unter hohen Temperaturen rein chemisch in gasförmige Kohlenwasserstoffe und Erdöl umgewandelt. Dieses Erdgas enthält auch einen großen Anteil kurzkettiger Kohlenwasserstoffe wie Propan und Butan, welche unter leichtem Druck schon flüssig werden.

Wenn dieses Erdgas im Meeresboden in belebte Sedimentschichten aufsteigt, können es Mikroorganismen als Energiequelle nutzen. Direkt an der Oberfläche der Sedimente verbrauchen Bakterien es mit dem chemisch sehr aktiven Sauerstoff. Ist in größeren Bodentiefen kein Sauerstoff mehr vorhanden, finden andere Mikroorganismen alternative Wege um das Erdgas für sich zu nutzen.

Wie die Gemeinschaften aus Bakterien und Archaeen schwer zugängliche Verbindungen knacken, lesen Sie in dieser ausführlichen Pressemeldung des Max-Planck-Instituts für marine Mikrobiologie

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