Die Forschungsstelle des Alfred-Wegener-Instituts, Helmholtz Zentrum für Polar- und Meeresforschung in Potsdam (AWI) verbessert ihre Arbeitsmöglichkeiten durch die Anschaffung moderner Geräte für die Arktisforschung.
Auf der Basis ihres Konzeptes „InnoLab“ rüsten die Potsdamer Arktisforscher ihre Forschungseinrichtung für noch modernere Untersuchungsmethoden aus. Sie tragen damit der raschen Entwicklung und zunehmenden Bedeutung der Polarforschung Rechnung.
Für den Leiter der Forschungsstelle, Prof. Dr. Bernhard Diekmann, trägt die Potsdamer Arktisforschung ganz wesentlich dazu bei, über die Folgen des menschenverursachten Klimawandels aufzuklären:
"Polarforschung bedeutet für uns, die abgelegenen Land- und Meeresregionen der Arktis vor Ort zu ergründen, wo der Klimawandel extrem rasant fortschreitet. Am AWI Potsdam werden die Geländebefunde durch vielfältige Labormethoden, Big-Data-Statistik und Modellierungsansätze geschärft. Wir stehen in der Pflicht über die ökologischen Umwälzungen in borealen Nadelwäldern, dem Schwund von Permafrost sowie den Umweltänderungen im Arktischen Ozean und der polaren Atmosphäre aufzuklären. Die Konsequenzen gehen uns alle an! Das Potsdamer InnoLab für Arktisforschung soll für fortschrittliche und lösungsorientierte Forschungs- und Kommunikationsansätze stehen."
Die neuen Ausrüstungen und Geräte werden sowohl in den Laboren in Potsdam als auch auf den zahlreichen jährlich stattfindenden Feldarbeiten in der festländischen Arktis, den Küsten und im angrenzenden Arktischen Ozean eingesetzt werden.
Die beantragte Ausstattung geht an alle drei Potsdamer Sektionen (Polare terrestrische Umweltsysteme: Prof. Dr. Ulrike Herzschuh; Permafrostforschung: Prof. Dr. Guido Grosse; Physik der Atmosphäre: Prof. Dr. Markus Rex). Es handelt sich um ganz unterschiedliche Geräte, zum Beispiel um modulare Komponenten zur Wolkenbeobachtung, um analytische und datenbasierte Werkzeuge der Fernerkundung in Permafrostregionen und um Laboreinrichtungen zur Analyse vielfältiger Probenserien aus der Atmosphäre, Böden, Eis und Gewässern. Die Gesamtkosten betragen 1,5 Millionen Euro.
Um die innovative Ausstattung zu ermöglichen, hatte das AWI einen Förderantrag beim Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur (MWFK) des Landes Brandenburg gestellt. Das Ministerium fördert das Potsdamer InnoLab mit einer einmaligen Landessonderfinanzierung der Gesamtkosten über 1,5 Millionen Euro.
Die Forschungsstelle Potsdam des Alfred-Wegener-Instituts: Im Fokus stehen geowissenschaftliche Studien in den Periglazialgebieten am Rand der Inlandeise und in Permafrostregionen sowie modellierende und experimentelle Untersuchungen atmosphärischer Prozesse in den Polargebieten. Die Wissenschaftler in Potsdam führen Expeditionen in die Antarktis und Arktis durch. Verstärkt widmen sie sich der Arktisforschung - insbesondere den Dauerfrostgebieten Sibiriens und der arktischen Inselgruppe Spitzbergen – da hier der Schlüssel zum Verständnis des Klimageschehens in Europa liegt.