02. September 2020
Online-Meldung

Nachhaltiges Bremerhaven

Ideenbörse für die Stadtgesellschaft von morgen
Luftaufnahme Bremerhaven Mitte (Foto: Johannes Lemburg)

Wie kann eine zukunftsfähige und lebenswerte Region Bremerhaven aussehen, in der möglichst umwelt- und ressourcenschonend entwickelt, produziert und vermarktet wird? Diese Frage stand im Mittelpunkt der Akteurskonferenz „Nachhaltiges Bremerhaven – Ideenbörse für die Stadtgesellschaft von morgen“, welche am Montag, den 31. August 2020 im ATLANTIC Sail City Hotel stattfand und vom Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI), ausgerichtet wurde. Bei der Veranstaltung, die Teil eines bundesweiten Beteiligungsprozesses ist, ging es vor allem darum, regionale Akteurinnen und Akteure unterschiedlicher Fachrichtungen und Gesellschaftsbereiche zusammenzubringen, um Synergien zu schaffen und innovative Ansätze für eine nachhaltigere Stadt aufzuzeigen. Die Veranstaltung fügt sich ein in eine Reihe von bundesweit sieben Regionaldialogen, welche in diesem Sommer auf Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) durchgeführt wurden und dazu beitragen sollen, die Hightech-Strategie 2025, Deutschlands Forschungs- und Innovationsstrategie, mit Bürgerinnen und Bürgern weiterzuentwickeln.

So kamen rund 50 Teilnehmende der Themenbereiche Lebensmittel- und Fischereiwirtschaft, Agrarwertschöpfungsketten sowie Energiewirtschaft aus und um Bremerhaven zusammen, schöpften damit die durch Corona begrenzten räumlichen Kapazitäten vollständig aus und diskutierten gemeinsam über technische und soziale Innovationen. Vom Reallabor für CO2-freie Mobilität im Hafen und auf dem Wasser über die Errichtung eines „Kreislauf-Kaufhauses“ bis hin zu Maßnahmen zur Förderung eines nachhaltigen Tourismus – die Ergebnisse unterstreichen das große Potential Bremerhavens.

Prof. Dr. Antje Boetius, Direktorin des Alfred-Wegener-Instituts und Patin der Veranstaltung freut sich über die rege Beteiligung und hebt die Bedeutung des Dialogs hervor:

„Das Besondere an den Akteurskonferenzen, die erstmalig so im Zusammenhang mit der Hightech-Strategie stattfanden, ist ihr partizipativer Charakter, bei der die Bundesebene von den Regionen lernen möchte. Die Ergebnisse sollen nun für die Weiterentwicklung der bundesweiten Forschungs- und Innovationsstrategie weiter aufbereitet werden. Entsprechend freue ich mich, dass wir direkt aus Bremerhaven unsere Ideen zum Beispiel für klimaneutrale Häfen, Tourismus, und Lebensmittelversorgung einspeisen können.“

Auch Prof. Dr. Eberhard Sauter, verantwortlich für den Technologietransfer im Alfred-Wegener-Institut, zeigt sich zufrieden und unterstreicht die gute Zusammenarbeit vor Ort:

„Bereits aus den zahlreichen vorab durchgeführten Interviews und nun auch in der Akteurskonferenz selbst erhielten wir zahlreiche wertvolle Impulse, von denen etliche in engagierten Diskussionen weiterentwickelt wurden. Dabei erwies es sich als richtig, dass die Veranstaltung physisch vor Ort stattfand und persönliche Begegnungen ermöglichte. Bremerhaven ist eine Stadt, die sich immer wieder neu erfindet – es wird spannend sein zu verfolgen, wie der Prozess nun weitergeht.“

Im Rahmen der Konferenz wirkten neben dem Alfred-Wegener-Institut auch die BIS Bremerhavener Gesellschaft für Innovationsförderung und Stadtentwicklung mbH, das ttz Bremerhaven sowie die Hochschule Bremerhaven als Kooperationspartner mit.

Dr. Barbara Schieferstein (BIS) betont die Eignung der Thematik für die Region:

„Das Thema Nachhaltigkeit durchzieht die Klimastadt Bremerhaven in vielen Bereichen, vom langjährigen Know-how aus der Entwicklung von Offshore-Windenergie und den Erneuerbaren Energien bis hin zum Einzelhandel oder den praktischen Pilotanwendungen der wissenschaftlichen Einrichtungen Bremerhavens wie dem AWI oder der Hochschule Bremerhaven. Entscheidend ist nun, dass Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft Hand in Hand die Weiterentwicklung der entstandenen Ideen vorantreiben.“

Martin Schüring (ttz Bremerhaven) hebt zudem die Diversität und das Engagement der Teilnehmerschaft positiv hervor:

„Die heutige Akteurskonferenz hat einmal mehr bewiesen: In Bremerhaven gibt es sehr viele kreative Akteure mit einer Vielzahl an Ideen für soziale und technischen Innovationen. Diese reichen von einfachen Lösungen – frugaler Innovation – bis hin zu Hightech. Wir möchten die hier entstandenen Synergien nun weiter aufbauen, sowohl im Rahmen der Hightech-Strategie als auch in projektspezifischen Bündnissen hier vor Ort.“

Der weitere Prozess sieht genau das vor. Nicht nur werden die regionalen Akteurinnen und Akteure die Erkenntnisse nun weiter reflektieren und die entstandenen Potentiale für sich nutzen. In den kommenden Wochen werden zudem die Ergebnisse aller Regionaldialoge gebündelt und Impulse für die Bundesebene generiert.

Die Konzeptionierung und Organisation der Regionaldialoge wurde von der Dialog- und Beteiligungsagentur Zebralog gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI umgesetzt. Weitergehende Informationen zum bundesweiten Beteiligungsprozess finden Sie auf der begleitenden Online-Plattform (www.mitmachen-hts.de). Dort können unter anderem auch die Ergebnisse der Akteurskonferenz demnächst eingesehen werden.

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Marlena Witte
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