08. August 2016
Online-Meldung

Mitglieder des Bundestages besuchen das aktuelle Eisbohrcamp EGRIP auf Grönland

Politikerinnen Bärbel Höhn und Patricia Lips informieren sich vor Ort über den Klimawandel
Die Delegation am Eisrand bei Point 660 im Umfeld von Kangerlussuaq am Polarkreis in Westgrönland. (Foto: Jørgen Peder Steffensen)

Bärbel Höhn, Vorsitzende des Bundestags-Ausschusses für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit und Patricia Lips, Vorsitzende des Bundestags-Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung besuchten gemeinsam mit Verwaltungsdirektor Karsten Wurr und Frank Wilhelms, Wissenschaftler des Alfred-Wegener-Instituts, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI) aus der Glaziologie das vom dänischen Centre for Ice and Climate am Niels Bohr Institute der Universität Kopenhagen koordinierte internationale Eisbohrcamp EGRIP (East Greenland Ice core Project) auf dem Inlandseis in Grönland und informierten sich über den Klimawandel sowie die besondere Rolle der Arktis im Klimageschehen.

EGRIP ist ein internationales Projekt, das durch verschiedene nationale Beiträge der Partner finanziert wird. Das Budget beträgt 70 Mio. DKK (ca. 9 Mio. €), zu Beginn 2016 verteilten sich die Anteile wie folgt: Dänemark 56%, U.S. National Science Foundation 13%, Deutschland 9%, Norwegen 8%, Frankreich 8%, Japan 8%, und Schweiz 8%. Kleinere Beiträge werden noch von China, Island, Italien, Schweden und Südkorea erwartet.

"Die Eisschilde sind dynamische Systeme, die auf Klimaeinflüsse reagieren. Sie sind einzigartige Klimaarchive, die uns die Möglichkeit geben, die Umweltbedingungen und die Zusammensetzung der Atmosphäre der Vergangenheit zu untersuchen, und zukünftige Änderungen aus der Perspektive langer Zeitskalen heraus abzuschätzen“, sagte Bärbel Höhn. Sie lobte die Arbeit der Forscher: "Der Besuch des Eisbohrcamps hat deutlich gemacht, welche Anstrengungen notwendig sind, um dem Eis diese Informationen zu entlocken, die die Politik dringend als Basis für ihre Entscheidungen benötigt“, so Patricia Lips.

Expeditionen wie diese werden fast immer in Zusammenarbeit mit nationalen und internationalen Partnern ausgeführt und bestehen aus fachübergreifenden Teams. Das Alfred-Wegener-Institut arbeitet seit vielen Jahren mit internationalen Partnern auf Grönland und in der Antarktis, um die begehrten Eiskerne zu gewinnen. „Nur in dieser engen Zusammenarbeit internationaler Arbeitsgruppen ist es überhaupt möglich, solch große Projekte logistisch und wissenschaftlich umzusetzen“, so Karsten Wurr und fügt hinzu: “Gerade für junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Studenten ist EGRIP eine Gelegenheit, Spitzenforschung gemeinsam mit Kollegen aus ganz Europa durchzuführen und so eine wissenschaftliche Karriere aufzubauen.“

Kontakt

Wissenschaft

Frank Wilhelms
+49(471)4831-1551