16. Juni 2020
Online-Meldung

Intakte Meere zum Wohle aller

Neues internationales Projekt entwickelt bessere Strategien für das Management von Meeresregionen
Die Algoa-Bucht in Südafrika (Foto: Ruth Krause,HIFMB)

Ein internationales Forscherteam unter Leitung des Helmholtz-Instituts für Funktionelle Marine Biodiversität (HIFMB) an der Universität Oldenburg will im Projekt MARISCO (Marne Research and Innovation for a Sustainable Management of Coasts and Oceans) neue Strategien für ein effektiveres Management von Meeresökosystemen entwickeln. 

Die Forscherteams aus den USA, Südamerika und Deutschland wollen besser verstehen, wie sich anthropogene Veränderungen auf die Meeresgemeinschaften auswirken. Etwa darauf, wie sie sich zusammensetzen oder wie die Organismen innerhalb des Nahrungsnetzes miteinander in Beziehung stehen. Die Leitfragen dabei sind: Wie wirkt sich menschliches Handeln auf die Küsten- und Meeresumwelt aus? Und wie beeinflussen die daraus resultierenden Veränderungen die Funktionen von Ökosystemen, wie beispielsweise das Versorgen der Atmosphäre mit Sauerstoff oder den Erhalt von Fischbeständen? Diese Wechselwirkungen zu verstehen, ist entscheidend, um Ökosysteme für künftige ökologische und menschliche Bedürfnisse zu erhalten.

Um das Ausmaß dieser Umweltauswirkungen zu erfassen, verknüpfen und analysieren sie Daten aus verschiedenen Studien. Die Ergebnisse dieser Datensynthese kombinieren sie anschließend mit mathematischen Modellen und qualitativen Analysen von Veränderungen im Meer um herauszufinden, wie sich soziale und ökologische Prozesse gegenseitig beeinflussen. Auf dieser Basis sollen bessere Strategien für das Management von Meeresregionen entwickelt werden.

Bei MARISCO stehen zwei große Untersuchungsgebiete im Mittelpunkt: die Algoa-Bucht in Südafrika und das niedersächsische Wattenmeer. „Diese sehr unterschiedlichen Meeresgebiete beherbergen beide eine hohe Biodiversität in einer veränderlichen Umwelt“, erläutert Prof. Dr. Helmut Hillebrand, Projektleiter und Direktor des HIFMB.  Für beide Gebiete lägen bereits viele Daten vor, die die Projektpartner für ihr Projekt nutzen können.

Das Herzstück des Projektes ist die Kooperation mit verschiedenen Akteuren in den Regionen, etwa Regierungsbehörden und Umweltorganisationen. Die Behörden und Organisationen haben sich bereits in der Planungsphase beim Entwickeln der Forschungsfragen eingebracht. Im Laufe der kommenden drei Jahre stellen sie nun Wissen und Daten zur Verfügung und beteiligen sich daran, Ziele und Strategien für ein nachhaltiges Management zu entwickeln. 

Mit MARISCO adressieren die Forscher eines der Ziele der Vereinten Nationen für eine nachhaltige Entwicklung, nämlich "die negativen Auswirkungen der Überfischung, der zunehmenden Versauerung der Ozeane aufgrund des Klimawandels und der zunehmenden Eutrophierung der Küsten zu bekämpfen". 

Das HIFMB betreibt interdisziplinäre marine Biodiversitätsforschung. Es schließt sich den wissenschaftlichen Profilen des Instituts für Chemie und Biologie mariner Systeme (ICBM) der Universität Oldenburg und des Alfred-Wegener-Instituts, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung Bremerhaven (AWI) an. Expertise in mariner funktionaler Ökologie, Meeresschutz, Datenwissenschaft und Theorie ist mit einem sozialwissenschaftlichen Profil in der Marine Governance verbunden.

Die Originalpressemeldung auf der Internetseite der Universität Oldenburg

Die Internetseite des Helmholtz-Instituts für Funktionelle Marine Biodiversität (HIFMB)

Kontakt

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Wissenschaft:

Prof. Dr. Helmut Hillebrand

E-Mail: helmut.hillebrand@uol.de