15. März 2017
Online-Meldung

Helmholtz investiert fünf Millionen Euro in Erdsystemmodellierung

AWI-Klimaforscher Thomas Jung leitet neues Helmholtz-Projekt zur Erdsystemforschung
AWI-Klimaforscher Prof. Dr. Thomas Jung (Foto: Martina Buchholz)

Die Helmholtz-Gemeinschaft hat den Klimawandel zum Zukunftsthema ernannt und wird in den kommenden drei Jahren ein vom AWI geleitetes Helmholtz-Projekt für verlässliche Vorhersagen zum Zusammenspiel von Land, Wasser und Atmosphäre mit fünf Millionen Euro aus ihrem Impuls- und Vernetzungsfonds fördern.

„Dem Klimawandel besser zu begegnen ist ein Thema, bei dem unsere Systemkompetenz besonders gefragt ist“, sagt Otmar D. Wiestler, der Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft. „Diese globale Herausforderung betrifft unser aller Lebensgrundlagen und ist hochkomplex. Deshalb wollen wir die vielfältigen Helmholtz-Kompetenzen in der Erdsystemforschung nutzen, um hier umfassende Erkenntnisse und neues Handlungswissen zu gewinnen.“

In dem neuen Projekt Erdsystemmodellierung (ESM) haben sich Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen aus dem Alfred-Wegener-Institut sowie sieben weiterer Helmholtz-Zentren das Ziel gesetzt, Systemlösungen für die Erdsystemforschung zu entwickeln. „Die Menschheit sieht sich wachsenden Herausforderungen gegenüber, wie etwa dem anthropogenen Klimawandel oder der Verfügbarkeit von Nahrungsmitteln und Wasserressourcen. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, muss die Wissenschaft Methoden und Werkzeuge entwickeln, die letztlich den Entscheidungsträgern das nötige Handlungswissen liefert. Erdsystemmodelle sind solche Werkzeuge. Sie ermöglichen es, Fragen in den Erdsystem- und Umweltwissenschaften in einer ganzheitlichen Weise zu behandeln und dabei Wechselwirkungen zwischen den Erdsystemkomponenten Atmosphäre, Hydrosphäre, Kryosphäre, Geosphäre und Biosphäre auf verschiedenen räumlichen und zeitlichen Skalen zu berücksichtigen“, sagt Projektleiter und AWI-Klimaforscher Prof. Dr. Thomas Jung.

Unterstützt wird die Entwicklung innovativer Erdsystemmodellierung mit dem Ziel, deutlich realistischere Darstellungen und Prognosen des vollständig gekoppelten und integrierten Erdsystems zur Verfügung zu stellen. Mit Hilfe dieser neuer Erkenntnisse sollen wesentliche Fortschritte bei der Lösung der globalen Umweltherausforderungen erreicht werden. Aus diesem Grund investieren auch die beteiligten Helmholtz-Zentren in dieses Forschungsprojekt. Sie bringen gemeinsam nochmals fünf Millionen Euro in das Vorhaben ein.

Außer dem Alfred-Wegener-Institut sind folgende Helmholtz-Forschungszentren an dem neuem Projekt beteiligt: das Forschungszentrum Jülich, das GEOMAR – Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel, das Helmholtz-Zentrum Potsdam – Deutsches GeoForschungsZentrum GFZ, das Helmholtz-Zentrum Geesthacht – Zentrum für Material- und Küstenforschung (HZG), das Karlsruher Institut für Technologie (KIT), das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) und das Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR).

Weiterführende Informationen finden Sie in der aktuellen Pressemitteilung der Helmholtz-Gemeinschaft. 

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