13. Oktober 2016
Online-Meldung

Ein offener Hafen für Forschungsdaten

Helmholtz-Gemeinschaft baut Netzwerk von Datenzentren auf
Rechenzentrum (Foto: Kerstin Rolfes)

Gemeinsames Datenmanagement ermöglicht disziplinübergreifend Forschungsdaten zu finden und zu nutzen. Das Alfred-Wegener-Institut baut in diesem Rahmen ein Angebot im Bereich Erde und Umwelt auf.

In der Wissenschaft liefern große Forschungsinfrastrukturen, vielfältige Beobachtungen, Analysen und Modelle immer mehr Daten. Der Weg von den Daten und Informationen hin zu Erkenntnissen und Wissen benötigt jedoch auch moderne Speicher- und Analysemöglichkeiten einer neuen Qualität. Die Helmholtz-Gemeinschaft übernimmt nun die Vorreiterrolle, um Daten dauerhaft, schnell und sicher zur langfristigen Nachnutzung zu speichern und damit innovativ arbeiten zu können. Zur Bewältigung der Datenflut in der Wissenschaft hat die Helmholtz-Gemeinschaft dazu die Helmholtz Data Federation (HDF) gegründet. Rund 49,5 Millionen Euro sollen in den nächsten fünf Jahren in multi-thematische Datenzentren und modernes Datenmanagement investiert werden.

„Die Helmholtz-Zentren betonen ihr Bestreben, Forschungsdaten in geeigneten Dateninfrastrukturen langfristig zu bewahren und zur Nachnutzung für Wissenschaft und Gesellschaft so offen wie möglich zugänglich zu machen“, sagt Professor Otmar D. Wiestler, Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft.

Die HDF ist auch ein wichtiger Baustein des jüngst verabschiedeten Positionspapiers der Helmholtz-Gemeinschaft zum Umgang mit Forschungsdaten mit dem Titel „Die Ressource Information besser nutzbar machen!“. Durch den sicheren Zusammenschluss (Föderation) und Ausbau von multithematischen Datenzentren wird die HDF es datenintensiven Wissenschafts-Communities ermöglichen, wissenschaftliche Daten sichtbar zu machen, unter Beibehaltung der Datenhoheit zu teilen, über Disziplingrenzen hinweg besser zu nutzen und zuverlässig zu archivieren.

Partner der HDF in der ersten Phase sind sechs Zentren aus fünf Forschungsbereichen der Helmholtz-Gemeinschaft. Koordiniert wird die Föderation vom Karlsruher Institut für Technologie. Das Alfred-Wegener-Institut ist als Partner in der HDF stellvertretend für den Erde- und Umweltbereich beteiligt. Es arbeitet bereits seit langem intensiv an Lösungen für die Arbeit mit Forschungsdaten – ab deren Entstehen am Sensor über die gesamte Verarbeitungs- und Nutzungskette bis hin zur Veröffentlichung von Daten in Portalen.

„Unser besonderer Schwerpunkt ist die Unterstützung von großen Forschungsinfrastrukturen, zum Beispiel der Forschungseisbrecher Polarstern, die Neumayer-Station III in der Antarktis, die Polarflugzeuge und die Observatorien MOSES und FRAM“, sagt Hans Pfeiffenberger, der für den HDF-Knoten am AWI zuständig ist. „Und es ist sehr wichtig, dass wir die dazu gehörigen Dateninfrastrukturen im nationalen und internationalen Rahmen abstimmen und kompatibel machen. Dazu haben wir zum Beispiel das deutsche Marine Network of Integrated Data Access (MaNIDA) ins Leben gerufen und arbeiten auf internationaler Ebene in der Ocean Data Interoperability Platform (ODIP) und der Research Data Alliance mit.“

Weitere Informationen finden Sie auf der Website der Helmholtz-Gemeinschaft.

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Nadine Michel
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