08. März 2019
Online-Meldung

Ein Leben für die Polar- und Meeresforschung

AWI-Gründungsdirektor Gotthilf Hempel wird 90 Jahre alt

Gotthilf Hempel war entscheidend am Aufbau der meisten heute exzellent vernetzten Meeresforschungs-Institute beteiligt. Er setzte sich für den Bau der Polarstern ein und verbrachte selbst mehrere Lebensjahre auf Forschungsschiffen. Heute feiert der AWI-Gründer seinen 90. Geburtstag.

Gotthilf Hempel wuchs in Göttingen, Berlin und im Havelland auf und studierte nach dem Ende des Krieges in Mainz und Heidelberg Biologie und Geologie. In Wilhelmshaven, Hamburg und auf Helgoland arbeitete er an verschiedenen Instituten und beschäftigte sich mit meeresbiologischen Fragen. Heringe und Schollen waren seine Studienobjekte. Wanderjahre bei der UNESCO und FAO führten ihn rund um die Welt. Schon 1967 wurde er auf den Lehrstuhl für Fischereibiologie am Institut für Meereskunde in Kiel berufen, das er vier Jahre lang leitete. Aufbau und Pflege enger internationaler Beziehungen waren ihm dabei besonders wichtig.

AWI-Direktorin Antje Boetius kennt Gotthilf Hempel schon seit ihrer Studienzeit. „Damals hat er als Direktor noch jeden Menschen persönlich in Augenschein genommen, der eingestellt wurde. Er war bekannt für seine Direktheit und Strenge, aber auch seine Entscheidungsfreudigkeit, politische Weitsicht und seinen Humor. Durch sein Engagement forschen wir heute auf internationalem Niveau von den Polarregionen bis zu den Tropen, von der Atmosphäre bis in die Tiefsee. Ich freue mich, dass er seinen 90. Geburtstag mit uns feiern will“, sagt Antje Boetius.

Im Jahr 1981 wurde Gotthilf Hempel Gründungsdirektor des Alfred-Wegener-Instituts und damit zum Vater einer meereswissenschaftlich ausgerichteten Polarforschung in der Bundesrepublik Deutschland. Mit dem Forschungseisbrecher Polarstern fand die junge deutsche Polarforschung schnell einen wichtigen Platz in der internationalen Forschergemeinschaft. Über 1000 Tage war er mit Polarstern, Meteor und anderen Schiffen auf Forschungsfahrt. Die Beziehungen zur Universität Kiel erhielt er aufrecht und gründete dort das Institut für Polarökologie als Lehr- und Forschungseinrichtung.

Als Mitglied des Wissenschaftsrates zur Zeit der Wiedervereinigung war Gotthilf Hempel maßgeblich an der Integration der wissenschaftlichen Einrichtungen der ehemaligen DDR in ein gesamtdeutsches Wissenschaftssystem beteiligt. Ihm oblagen insbesondere die Bewertung und Umgestaltung der Umweltforschung. Innerhalb von fünf Jahren baute er als Direktor das ehemalige Institut für Meereskunde der DDR zum heutigen Institut für Ostseeforschung in Warnemünde auf. 

Nachdem er 1992 das Alfred-Wegener-Institut verließ, wirkte er in Bremen und brachte das Zentrum für marine Tropenökologie - neben seiner Arbeit in Warnemünde - auf den Weg. Als Pensionär beriet er unter anderem den Bremer Senat hinsichtlich des Wissenschaftsstandortes Bremen/Bremerhaven. Gotthilf Hempel ist Autor von mehreren Büchern über Meeresforschung.

Originalpublikation

Gotthilf Hempel wuchs in Göttingen, Berlin und im Havelland auf und studierte nach dem Ende des Krieges in Mainz und Heidelberg Biologie und Geologie. In Wilhelmshaven, Hamburg und auf Helgoland arbeitete er an verschiedenen Instituten und beschäftigte sich mit meeresbiologischen Fragen. Heringe und Schollen waren seine Studienobjekte. Wanderjahre bei der UNESCO und FAO führten ihn rund um die Welt. Schon 1967 wurde er auf den Lehrstuhl für Fischereibiologie am Institut für Meereskunde in Kiel berufen, das er vier Jahre lang leitete. Aufbau und Pflege enger internationaler Beziehungen waren ihm dabei besonders wichtig.

AWI-Direktorin Antje Boetius kennt Gotthilf Hempel schon seit ihrer Studienzeit. „Damals hat er als Direktor noch jeden Menschen persönlich in Augenschein genommen, der eingestellt wurde. Er war bekannt für seine Direktheit und Strenge, aber auch seine Entscheidungsfreudigkeit, politische Weitsicht und seinen Humor. Durch sein Engagement forschen wir heute auf internationalem Niveau von den Polarregionen bis zu den Tropen, von der Atmosphäre bis in die Tiefsee. Ich freue mich, dass er seinen 90. Geburtstag mit uns feiern will“, sagt Antje Boetius.

Im Jahr 1981 wurde Gotthilf Hempel Gründungsdirektor des Alfred-Wegener-Instituts und damit zum Vater einer meereswissenschaftlich ausgerichteten Polarforschung in der Bundesrepublik Deutschland. Mit dem Forschungseisbrecher Polarstern fand die junge deutsche Polarforschung schnell einen wichtigen Platz in der internationalen Forschergemeinschaft. Über 1000 Tage war er mit Polarstern, Meteor und anderen Schiffen auf Forschungsfahrt. Die Beziehungen zur Universität Kiel erhielt er aufrecht und gründete dort das Institut für Polarökologie als Lehr- und Forschungseinrichtung.

Als Mitglied des Wissenschaftsrates zur Zeit der Wiedervereinigung war Gotthilf Hempel maßgeblich an der Integration der wissenschaftlichen Einrichtungen der ehemaligen DDR in ein gesamtdeutsches Wissenschaftssystem beteiligt. Ihm oblagen insbesondere die Bewertung und Umgestaltung der Umweltforschung. Innerhalb von fünf Jahren baute er als Direktor das ehemalige Institut für Meereskunde der DDR zum heutigen Institut für Ostseeforschung in Warnemünde auf. 

Nachdem er 1992 das Alfred-Wegener-Institut verließ, wirkte er in Bremen und brachte das Zentrum für marine Tropenökologie - neben seiner Arbeit in Warnemünde - auf den Weg. Als Pensionär beriet er unter anderem den Bremer Senat hinsichtlich des Wissenschaftsstandortes Bremen/Bremerhaven. Gotthilf Hempel ist Autor von mehreren Büchern über Meeresforschung.