05. Juni 2019
Online-Meldung

Druck aus der Tiefsee

Internationale Tiefsee-Forscher formulieren Anforderungen zum Erhalt der Artenvielfalt
Marions Langstielassel (Macrostylis marionae) aus dem Puerto Rico Graben im Atlantik (8338 m Tiefe). (Foto: Senckenberg)

Tiefsee-Taxonomie: Dies war das Leitthema eines Workshops, bei dem 27 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus zwölf Ländern – vor dem Hintergrund des stetigen Artensterbens – die zukünftige Ausrichtung ihrer Fachrichtung diskutierten, darunter auch Melissa Käß, Wissenschaftlerin am Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI). Die Forschenden fordern unter anderem eine stärkere Digitalisierung, eine stark verbesserte finanzielle Ausstattung taxonomischer Projekte und einen Stellenzuwachs in diesem Bereich.

Laut des aktuellen Berichts des Weltbiodiversitätsrates IPBES sind ein Viertel aller beschriebenen Arten durch menschliche Einflüsse vom Aussterben bedroht. Die Tiefsee ist der größte Lebensraum der Erde und beherbergt eins der artenreichsten Ökosysteme – doch die meisten Tiefseearten sind der Wissenschaft noch gar nicht bekannt.

Daher haben sich die internationalen Forschenden im Senckenberg Forschungsinstitut in Frankfurt getroffen und über die zukünftige Ausrichtung der Tiefsee-Taxonomie diskutiert. Die Teilnehmenden des von der Datz-Stiftung finanzierten Workshops sind sich einig: Die Forschenden der Tiefsee-Taxonomie liefern mit ihren Entdeckungen und Beschreibungen unbekannter Arten das notwendige Basiswissen für den Erhalt der Artenvielfalt. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler fordern daher vermehrte Kollaboration und Standardisierung von frei zugänglichen Online-Datenbanken, sowie eine stark verbesserte finanzielle Ausstattung taxonomischer Projekte und Stellenzuwachse in der Taxonomie.

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