04. März 2025
Online-Meldung

Bremische Senatsmedaille für Kunst und Wissenschaft für Prof. Antje Boetius

Freie Hansestadt Bremen zeichnet AWI-Direktorin für Arbeit in der Wissenschaft aus
Preisträgerin Antje Boetius mit Andreas Bovenschulte und Senatorin Kathrin Moosdorf (Foto: Senatspressestelle Bremen)

Für ihre Verdienste um die Wissenschaft, um das Alfred-Wegener-Institut Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung und um den Wissenschaftsstandort Bremen ist Prof. Antje Boetius die Bremische Senatsmedaille für Kunst und Wissenschaft verliehen worden. Bürgermeister Dr. Andreas Bovenschulte und die Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft, Kathrin Moosdorf, überreichten ihr in einem Festakt in der Oberen Rathaushalle Urkunde und Medaille. Der Senat hatte im Juni 2024 beschlossen, die Wissenschaftlerin auszuzeichnen. Musikalisch umrahmt wurde die Verleihung von Musikerinnen und Musikern des Orchesters des Wandels e.V.

Bürgermeister Andreas Bovenschulte sagte anlässlich der Verleihung: "Antje Boetius hatte als Kind zwei Berufswünsche: Piratin und Forscherin. Dass sie sich letztlich für die Wissenschaft entschieden hat, ist für Bremen nicht nur deshalb ein Glücksfall, weil wir als Handels- und Hafenstandort eine natürliche Aversion gegen Piratinnen und Piraten hegen. Sondern vor allem, weil Antje Boetius eine so exzellente Botschafterin für das Alfred-Wegener-Institut, für die Meeresforschung und für Bremerhaven ist. Im Kreise der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler hat ihr Wort genauso Gewicht wie in der Zivilgesellschaft, in der Wissenschaftsserie Terra X ebenso wie als Beraterin einer fiktionalen Fernsehserie. Die Vermittlung wissenschaftlicher Erkenntnisse ist ihr eine Herzensangelegenheit."

Senatorin Kathrin Moosdorf: "Antje Boetius ist eine herausragende Vertreterin der Meeresforschung und des Klimaschutzes in Deutschland. Ihre unermüdliche Arbeit hat weit über Bremen hinaus Anerkennung gefunden und unser Bundesland als Wissenschaftsstandort international sichtbar gemacht. Frau Boetius versteht es, internationale Spitzenforschung mit lokaler Vernetzung zu verbinden und dabei Brücken zwischen Wissenschaft, Gesellschaft und Politik zu schlagen. Ihr Wechsel zum renommierten Monterey Bay Aquarium Research Institute unterstreicht die Qualität der Bremer Meeresforschung. Obwohl ihr Weggang ein Verlust ist, eröffnet er neue Chancen für internationale Kooperationen, um die Meeresforschung und den Schutz der Ozeane weiter voran zu treiben."

Prof. Antje Boetius: “Für mich ist diese Medaille eine große Ehre, besonders auch angesichts der Runde der bisher Ausgezeichneten. Und ich freue mich sehr darüber, gerade auch wegen verschiedenster Schulterschlüsse zwischen Kunst und Wissenschaft, die ich mit erproben durfte. Bremen und Bremerhaven haben zusammen ein wunderbares Netzwerk von Akteuren und Förderern international herausragender Aktivitäten in Kunst und Wissenschaft. Das macht unser Bundesland so liebens- und lebenswert und verdient mehr Bühne und Scheinwerferlicht. Ich bin dem Senat und den Menschen hier sehr dankbar für ihr Wirken und den besonderen Zusammenhalt.”

Herausragende Wissenschaftlerin

Prof. Antje Boetius ist Polar- und Tiefseeforscherin, Direktorin des Alfred-Wegener-Institut Helmholtz Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI) und Professorin für Geomikrobiologie an der Universität Bremen. Sie wirkt am Exzellenzcluster MARUM "Ozeanboden – unerforschte Schnittstelle der Erde" mit und ist mit dem AWI Gründungsmitglied der Deutschen Allianz Meeresforschung DAM.

Geboren und aufgewachsen in Frankfurt am Main und Darmstadt, zog es sie zu Studium und Forschung nach Norddeutschland. Seit 1999 bilden Bremen und Bremerhaven das Basisquartier für ihre Expeditionen. Ein Großteil ihrer Arbeit findet auf hoher See statt. Seit 1989 hat sie an rund 50 Expeditionen auf deutschen und ausländischen Forschungsschiffen teilgenommen und dort mit zahlreichen innovativen Methoden Proben entnommen und analysiert.

Prof. Boetius wurde national und international bereits in vielfältiger Weise für ihre herausragende Leistung in der Forschung und in der Wissenschaftskommunikation ausgezeichnet, unter anderem 2009 mit dem Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis, dem renommiertesten deutschen Forschungsförderpreis, 2018 mit dem Deutschen Umweltpreis, einer der höchstdotierten Umweltpreise Europas und 2022 mit dem Carl-Friedrich-von-Weizsäcker-Preis, verliehen von der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina und dem Stifterverband für herausragende wissenschaftliche Beiträge.

Zum 1. Mai 2025 wird Prof. Antje Boetius an das Monterey Bay Aquarium Research Institute (MBARI) in Kalifornien wechseln und dort die Leitung übernehmen. Das MBARI ist eines der international renommiertesten Institute für Ozeanforschung und marine Technologien.

Zur Originalpressemitteilung der Senatspressestelle.

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