01. November 2016
Online-Meldung

Brotzeit für Bakterien

Neue Studie zeigt erstmals, wie groß die Menge an organischem Schwefel im Meer ist
Polarsternexpedition ANT-XXVII/2 (Foto: Frank Rödel)

Schwefel ist ein fundamentaler Baustein des Lebens im Ozean. Doch bislang wissen Forscher wenig über die Menge und den Abbau von Schwefel. Einen Teil der Wissenslücke konnte jetzt ein Forscherteam mit Beteiligung des AWI schließen. Ihre Ergebnisse haben sie jetzt in der Zeitschrift Science veröffentlicht.

Vor allem die Rolle der gelösten organischen Schwefelverbindungen und deren Bedeutung für Klimaveränderungen standen im Fokus der Arbeit, bei der Forschende unter anderen aus dem MARUM – Zentrum für Marine Umweltwissenschaften an der Universität Bremen und dem Alfred-Wegener-Institut kooperiert haben.

„Was wir über die Bedeutung von organischem Schwefel im Ozean wissen, ist, dass er ein Grundbaustein für den Aufbau von Proteinen ist, dass Schwefel in großen Mengen von einzelligen Algen aus Sulfat produziert wird und dass Bakterien im Ozean organischen Schwefel als Energiequelle benötigen“, fasst Prof. Dr. Boris Koch zusammen. Unstrittig ist auch, dass es Schwefelverbindungen im Ozean gibt, die durchaus klimarelevant sind.

In bisherigen Studien jedoch haben sich Wissenschaftler auf klimarelevante gasförmige Verbindungen konzentriert. „Es stellt sich nun heraus, dass diese Komponenten weniger als drei Prozent des jährlich durch Algen gebundenen Schwefels ausmachen. Wir wissen jetzt, dass es mindestens 6,7 Milliarden Tonnen gelösten organischen Schwefel im Ozean gibt, der aus den Überresten der marinen Organismen stammt und über dessen Rolle wir nun mehr lernen müssen“, sagt Boris Koch.

Die ausführliche Pressemitteilung mit weiterführenden Informationen finden Sie auf der Website des MARUM

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