29. April 2019
Online-Meldung

AWI-Forscher ist einer der Leitautoren des Umweltprogramms der Vereinten Nationen

„Global Environment Outlook“ soll Entscheidungsträgern und Politik Handlungsempfehlungen und Zukunftsstrategien aufzeigen
Die Autoren des vierten Kapitels „Cross-cutting issues“ des GEO-6 Berichts. (Foto: UN Environment) (Foto: Alfred-Wegener-Institut)

Das Flaggschiff des UN-Umweltprogramms: So wird der „Global Environment Outlook“ (GEO) gemeinhin bezeichnet. Einen bedeutenden Teil daran hat auch AWI-Klimaforscher Prof. Dr. Peter Lemke geleistet. Er wurde als einer der Leitautoren des sechsten, kürzlich veröffentlichten, Umweltberichts (GEO-6 Bericht) berufen. 

Der Bericht ist die umfassendste Bewertung der globalen Umwelt des Umweltprogramms der UN (United Nations Environment Programme, UNEP) und liefert Trends der Umweltkomponenten Luft, Land und Böden, Ozeane und Küsten, Süßwasser und Biodiversität. Da starke Wechselwirkungen diese Komponenten miteinander verbinden und sie in ihrer Gesamtheit auf die Lebensgrundlage der Menschen einwirken, werden diese im vierten Kapitel des Berichts „Cross-cutting issues“ behandelt, an denen Peter Lemke mitgearbeitet hat. Dieser Abschnitt beschäftigt sich mit den Themengebieten Klimawandel, Polarregionen und Gebirge, Chemikalien, Ressourcen und Materialien, Energie sowie Ernährungssysteme, aber auch mit Gesundheit, Umweltkatastrophen, Gender, Bildung und Urbanisierung. 

Peter Lemke, der Forscher des Alfred-Wegener-Instituts, Helmholtz-Zentrumfür Polar- und Meeresforschung,hat sich im Zuge des Umweltlageberichts insbesondere mit dem Themengebiet „Polargebiete und Gebirge“, aber auch mit den Verknüpfungen zu den Kapiteln der einzelnen Umweltkomponenten beschäftigt: „GEO ist der umfassendste Bericht der Vereinten Nationen über natürliche und menschengemachte Änderungen in der globalen Umwelt und ihrer Rückwirkungen auf die Lebensgrundlagen der Menschen. In diesem Bericht geht es nicht nur um das Klima, sondern um weitere Umweltprobleme, wie beispielsweise Umweltverschmutzung, Landdegradation, Biodiversitätsverluste, Überbeanspruchung der Ressourcen und Trinkwasserversorgung.“

Der Bericht, der von rund 250 Wissenschaftlern und Experten aus über 70 Ländern erstellt wurde, ergänzt weitere UN-Berichte wie den Weltklimareport (IPCC) und legt dabei besonderen Wert auf Interaktionen und Feedback-Mechanismen zwischen gesellschaftlichen, ökonomischen und ökologischen Faktoren. Ziel des GEO ist es, insbesondere Empfehlungen für die Politik und andere Interessensgruppen für eine nachhaltige Welt zu geben. Peter Lemke fasst die wesentlichen Aussagen des diesjährigen Berichts wie folgt zusammen: „Den GEO-6 Bericht kann man unter dem Motto „Healthy planet, healthy people: Time to act!“ zusammenfassen. Der globale Zustand unserer Umwelt wird im Wesentlichen durch Bevölkerungswachstum/Urbanisierung und durch die wirtschaftliche und technologische Entwicklung beeinflusst. Meistens geschieht dies zulasten der Umwelt. Nachhaltigkeit wird zwar immer wieder gefordert, aber nur sehr selten erreicht. Daher werden die zunehmenden Umweltprobleme in Atmosphäre, Ozean, Landoberflächen/Böden, Biodiversität und Trinkwasser im Bericht beschrieben und dringende Handlungsoptionen vorgeschlagen, damit die Menschheit diese Probleme in den Griff bekommt und unsere Gesellschaft in einer gesunden Umwelt in nachhaltige Bahnen gelenkt wird.“ 

Der vollständige Bericht ist hier online abrufbar.

Implikationen für Deutschland findet man in dem Bericht des UBA

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