17. Oktober 2022
Pressemitteilung

Antje Boetius und Markus Rex nehmen Arctic Circle Preis entgegen

Alfred-Wegener-Institut und MOSAiC-Expedition ausgezeichnet
Arctic Circle Awards 2022 (Foto: Arctic Circle)

Das Alfred-Wegener-Institut sowie die MOSAiC-Forschungsexpedition wurden am Samstag, den 15. Oktober 2022 in Reykjavik mit dem Arctic Circle Preis ausgezeichnet. Die internationale Organisation Arctic Circle würdigt mit dem Preis außerordentliche Beiträge zur Sicherung einer nachhaltigen und wohlhabenden Zukunft in der Arktis. Der Preis wird zum dritten Mal seit 2016 verliehen, vorherige Preisträger waren Ban Ki-moon (damaliger Generalsekretär der Vereinten Nationen) und John Kerry (ehemaliger US-Außenminister und US-Vorsitzender des Arktischen Rates).

Der Arctic Circle fördert den Dialog zwischen Politik und Wirtschaft, Umweltfachleuten, der Wissenschaft, indigenen Völkern und anderen internationalen Interessengruppen. Damit will die internationale Nichtregierungsorganisation die Probleme angehen, mit denen die Arktis aufgrund des Klimawandels und des schmelzenden Meereises konfrontiert ist. Die Jahresversammlung der gemeinnützigen Organisation findet seit ihrer Gründung im Jahr 2013 jeweils im Oktober im isländischen Reykjavik statt. Mit mehr als 2000 Teilnehmenden aus über 60 Ländern ist die Arctic Circle Assembly eine der größten jährlich stattfindenden internationale Zusammenkunft zum Thema Arktis. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Alfred-Wegener-Instituts, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI) sind regelmäßig mit Fachvorträgen und in Diskussionsrunden dabei. Dass der ohnehin erst zum dritten Mal vergebene Arctic Circle Preis jetzt erstmalig an die Forschung geht, ist eine ganz besondere Auszeichnung.

Stimmen zur feierlichen Vergabe:

H.E. Ólafur Ragnar Grímsson, Vorsitzender des Arctic Circle; Präsident von Island 1996-2016:

„Wir alle erleben die dramatischen Auswirkungen des Klimawandels in der Arktis. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler leisten eine sehr wichtige Arbeit, indem sie die Folgen der Erwärmung quantifizieren und Prognosen über zukünftige Entwicklungen ableiten. Die diesjährigen Preisträger gehen aber weit darüber hinaus: Das Alfred-Wegener-Institut in Deutschland ist ein Wegbereiter für die internationale Arktisforschung. Mit der MOSAiC-Expedition hat es ein bisher nie dagewesenes Projekt koordiniert und geleitet, das die Arktisforschung auf ein neues Niveau hebt. Es vereint exzellent Forschung damit, zielgerichtet Wissen für unser gesellschaftliches, politisches und wirtschaftliches Handeln zur Verfügung zu stellen.“ 

Prof. Dr. Antje Boetius, Direktorin Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung:

„Es ist uns eine große Ehre, in die Reihe der Preisträger des Arctic Circle Award aufgenommen zu werden. Wir alle stehen in der Verantwortung, vom Wissen zum Handeln zu kommen, wenn es um unsere gemeinsame Zukunft auf dem Planeten geht. Die schnelle Erwärmung der Arktis und der Veränderung dieses besonderen Lebensraums vieler Menschen und einer unvergleichlichen Natur hat mit uns allen zu tun. Der Preis ans AWI ist dabei gleichzeitig eine Auszeichnung für die internationale Polarforschung. Unsere Rolle ist aufzuzeigen wie sehr wir in unserer Menschheitsgeschichte und unserer Zukunft mit der Arktischen Region vernetzt sind und wieviel zu gewinnen ist, auf dem Weg zum nachhaltigen Umgang mit unserem Planeten Erde.“

Prof. Dr. Markus Rex, Leiter von MOSAiC – Multidisciplinary drifting Observatory for the Study of Arctic Climate:

„Wir nehmen diesen Preis stellvertretend für viele hundert Teilnehmerinnen und Teilnehmer der MOSAiC-Expedition aus der ganzen Welt entgegen. Gemeinsam haben wir mit diesem gigantischen Projekt die Grenzen der Polarforschung verschoben. Wir haben heute ein besseres Verständnis der Arktis und ihrer Rolle im globalen Klimawandel als je zuvor. Unsere Gesellschaft steht vor Entscheidungen zum Klimaschutz, die tief in die Art wie wir leben und wirtschaften eingreifen werden. Wir brauchen dafür robuste und verlässliche wissenschaftliche Grundlagen. Und dies gilt besonders für die sich dramatisch erwärmende Arktis, welche unser Wetter und Klima mitbestimmt. Dieses Wissen zu schaffen treibt uns an. Wir sind stolz und dankbar, dass der Arctic Circle diese Leistungen würdigt.“

 

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