Antarktisforscher aus aller Welt treffen sich vom 10. bis 14. Juli im belgischen Leuven. „Scale matters“ – „die Skala macht’s“ – ist das übergeordnete Thema des zwölften biologischen Symposiums von SCAR, dem Wissenschaftskomitee der Antarktisforschung (Scientific Committee on Antarctic Research). Von der winzigen molekularen Skala über Populationen bis hin zu Ökosystemen umspannen biologische Prozesse und Vielfalt alle Skalen und entsprechend abwechslungsreich sind die Symposiumsbeiträge.
Prof. Karin Lochte, Vizepräsidentin von SCAR und Direktorin des Alfred-Wegener-Instituts, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI) hält gleich nach der Eröffnung des Symposiums am Montag einen Vortrag über den Schutz antarktischer Meeresökosysteme. Klimatische und anthropogene Einflüsse von der Ozeanversauerung und –erwärmung, veränderte Meereisbedeckung, die Einführung fremder Arten, Fischerei und zunehmende Schifffahrt beeinflussen die Meeresumwelt auch in der Antarktis. Daher gibt es derzeit Bemühungen, Meeresschutzgebiete (Marine Protected Areas, MPAs) rund um den antarktischen Kontinent einzurichten und so die einzigartigen und gefährdeten Ökosysteme zu schützen. Karin Lochte stellt Fragen für die zukünftige Forschung vor, um politischem Widerstand gegen die Einrichtung von MPAs zu begegnen.
Die Sensibilität von Phytoplanktongruppen des Südozeans gegenüber dem Klimawandel ist der Inhalt des Vortrags von AWI-Biologin Prof. Scarlett Trimborn. Sie untersucht den Einfluss von veränderter Temperatur, Ozeanversauerung und Eisenverfügbarkeit auf verschiedene Phytoplankton-Taxa. Ihr Vortrag ist Teil des Gesamtfokus des Symposiums auf das Verständnis biologische Verbreitung und Entwicklungen sowie Anpassungen und Prozesse. Die Teilnehmenden werden außerdem die gesellschaftlichen Auswirkungen der biologischen Antarktis-Wissenschaft diskutieren und darüber, wie diese der allgemeinen Öffentlichkeit und politischen Entscheidern nähergebracht werden können. Weitere Infos und das Programm gibt es hier...