Transferbüro für Marinen Biodiversitätswandel

Der Klimawandel und zahlreiche direkte Einflüsse des Menschen verändern die biologische Vielfalt der Ozeane massiv. Das betrifft nicht nur die Zahl der Arten, sondern auch die Zusammensetzung und damit die Funktion der Lebensgemeinschaften. Für die Gesellschaft kann dieser Wandel in der marinen Biodiversität weitreichende und nur schwer abschätzbare Konsequenzen haben. Schließlich bezieht die Menschheit zahlreiche Ökosystemleistungen aus dem Meer. Sie profitiert zum Beispiel vom dort produzierten Sauerstoff und von den für den Klimaschutz so wichtigen Kohlenstoffspeichern, nutzt Fisch und andere Ressourcen. Deshalb ist es wichtig, die Veränderungen im System der Ozeane besser zu verstehen. Denn nur dann lassen sich wirksame Maßnahmen entwickeln, um die marinen Ressourcen, Ökosysteme und Arten nachhaltig nutzen und schützen zu können. 

Seit 2017 untersucht das interdisziplinäre Helmholtz-Institut für Funktionelle Marine Biodiversität an der Universität Oldenburg (HIFMB) den Biodiversitätswandel und seine Folgen. Zudem beschäftigt es sich mit Fragen des marinen Naturschutzes und mit Managementoptionen, die sich daraus ergeben. Anfang 2023 wurde am HIFMB das „Transferbüro für Marinen Biodiversitätswandel“ gegründet, das als Schnittstelle für den Dialog zwischen Wissenschaft, Politik, Naturschutzmanagement und Gesellschaft dient. 

Politikberatung

Das Transferbüro beteiligt sich an verschiedenen Projekten auf nationaler und internationaler Ebene, um den Dialog zwischen Wissenschaft und Politik zu gestalten. Beispiele hierfür sind die Projekte Eklipse und BioAgora. Diese etablieren auf europäischer Ebene Strukturen und Mechanismen für einen möglichst effizienten und direkten Wissenstransfer und für Beratung bei Politik-relevanten Fragestellungen rund um die Biodiversität. 

Stakeholder-Dialog

Um nachhaltige Lösungen für die zukünftige Nutzung der Meere und Küsten zu entwickeln, ist eine Abstimmung zwischen vielen verschiedenen Nutzergruppen und Stakeholdern nötig. Das Transferbüro entwickelt hierfür Konzepte und unterstützt den Dialog in Multi-Stakeholder-Projekten.

Biodiversitätsassessment und Entwicklung von Indikatoren 

Biodiversität und ihre Veränderungen zu messen, ist vor allem im marinen Bereich komplex und erfordert geeignete Kennwerte. Das Transferbüro engagiert sich sowohl in der Entwicklung von Biodiversitätsindikatoren als auch in Biodiversitätsassessments in Deutschland („Faktencheck Artenvielfalt“) und auf internationaler Ebene („Intergovernmental Platform on Biodiversity and Ecosystem Services“ IPBES).