Antarktisbüro

Die Antarktis bietet nicht nur einen einzigartigen Lebensraum für Pinguine und andere kälteliebende Arten. Sie ist auch ein wichtiger „Player“ im globalen Erdsystem. Denn hier sinken jedes Jahr gewaltige Mengen kaltes, salziges und sauerstoffreiches Wasser in die Tiefe des Südozeans. Dieser Prozess ist einer der Motoren, die sämtliche Meeresströmungen der Erde antreiben und damit auch das Weltklima beeinflussen. Zudem hat das durch den Klimawandel verstärkte Schmelzen der antarktischen Eisschilde und der Schelfeise massive Auswirkungen auf den globalen Meeresspiegel. 

Das Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI) forscht bereits seit seiner Gründung im Jahr 1980 in dieser wichtigen Schlüsselregion. Die dabei erworbene Expertise nutzt es, um eine Schnittstelle zwischen Wissenschaft, Politik, Behörden und Öffentlichkeit zu schaffen: Das am AWI angesiedelte Antarktisbüro bietet kompetente Antworten auf alle Fragen rund um die Erforschung, den Schutz und die nachhaltige Nutzung der Region im tiefen Süden des Planeten.

Unterstützung für Forschende

Nach dem Umweltschutzprotokoll zum Antarktis-Vertrag benötigt jede Aktivität südlich des 60. Breitengrades eine Genehmigung – auch wissenschaftliches Arbeiten. Das Antarktisbüro hilft interessierten Forscherinnen und Forschern aus Deutschland, den dazu nötigen Antrag beim Umweltbundesamt zu stellen. Das ist die für die Genehmigung zuständige deutsche Behörde.

Vertretung bei internationalen Konferenzen

Der Leiter des Antarktisbüros nimmt seit vielen Jahren als Mitglied der deutschen Delegation an den jährlich stattfindenden Treffen der Vertragsstaaten des Antarktis-Vertrages und des Umweltschutzprotokolls teil. Auch bei den Verhandlungen unter der „Commission for the Conservation of Antarctic Marine Living Resources“ (CCAMLR), bei denen es um die internationale Regelung der Fischerei und die Ausweisung von Schutzgebieten im Südpolarmeer geht, liefert das Büro wissenschaftlichen und strategischen Input. 

Politikberatung

Das Antarktisbüro berät verschiedene deutsche Behörden und Ministerien wie das Auswärtige Amt, das Bildungs- und Forschungsministerium, das Umweltministerium und das für Fischerei zuständige Landwirtschaftsministerium in politischen Fragen rund um die Antarktis. Dabei geht es zum Beispiel auch darum, wie das im Jahr 2023 von den Vereinten Nationen verabschiedete Abkommen zum Schutz der Biodiversität der Hohen See in deutsches Recht umgesetzt werden kann.

Leitung: Dr. Stefan Hain

0471 4831 - 1152
stefan.hain@awi.de