Wir betreiben an NM-III ein kleines lokales Netzwerk, das drei Seismometerstationen mit den internationalen Stationscodes VNA1, VNA2 und VNA3 umfasst. VNA1 bezeichnet die seismographische Station im Observatorium an NM-III. Die Stationen VNA2 und VNA3 liegen ca. 45 km und 85 km entfernt auf den Eiserhebungen Halvfarryggen und Søråsen. Hier liegt das Eis auf Fels auf und schwimmt nicht auf dem Ozean wie das Ekström-Schelfeis unterhalb der Neumayer-Station. Seismische Registrierungen auf Schelfeis haben eine schlechtere Datenqualität und deutlich weniger Informationsgehalt als Festlandstationen. Durch die Nähe zur Küste zeigt VNA1 vor allem im Sommer oft eine sehr starke Bodenunruhe. Dünung oder starke Windsee, an die Eiskante stoßende Eisschollen, aufbrechende Risse im Meereis, auf Grund laufende oder kollidierende Eisberge erzeugen eine Vielfalt an Störungen, die seismische Signale von Erdbeben völlig unkenntlich machen können. Zudem können Scherwellen die darunter liegende Wasserschicht nicht durchdringen, so dass in seismischen Registrierungen auf Schelfeis nur ein Teil der ankommenden seismischen Wellen zu beobachten ist. Stationen weiter im Inland und auf dem Festland zeigen eine erheblich bessere Datenqualität und erst diese ermöglichen qualitativ hochwertige Breitbandregistrierungen. Die Stationen VNA2 und VNA3 sind daher sehr wichtig. Probleme können sich im Winter bei der Energieversorgung ergeben, da hier als Energiequellen nur Solar- und Windenergie zur Verfügung stehen.