Live Daten der Boje
Link zum Dashboard mit live Messdaten
Ein großer Meilenstein ist erreicht: seit Mitte September ist die erste DYNAMO Messboje im Beagle Kanal ausgebracht und sendet seither erste Messdaten (hier klicken um zum DASHBOARD zu gelangen). Dank unserer Kollegen am CADIC Institut befindet sich die Boje nun in der Ushuaia Bucht und sendet stündliche Messungen zur Lufttemperatur, Windgeschwindigkeit, Wellenhöhe, Wassertemperatur und Leitfähigkeit. In unmittelbarer Nähe zum CADIC können nun die Abläufe zur Kalibrierung der Sensoren und Wartung der Boje selbst erprobt werden. Wir haben mit Jacobo Martin, dem verantwortlichen Kollegen vor Ort, gesprochen und ihn nach seinen Erfahrungen beim Ausbringen der Boje befragt.
Jacobo, die Boje ist im Wasser. Herzlichen Glückwunsch an dich und dein Team. Was war schwieriger? Das Verankerungsgewicht ins Wasser zu bekommen oder die Boje selbst?
Das Verankerungsgewicht ins Wasser zu bekommen war definitiv schwieriger. An dem Morgen hatten wir die Unterstützung der R/V ARA Puerto Deseado, welche derzeit gerade im Hafen von Ushuaia lag. Danach war es dann relativ einfach die Boje selbst mit unserem Schlauchboot in Position zu bringen und sie an dem zuvor installierte Seil zu befestigen. Das war an sich zwar einfach, es war allerdings auch eiskalt an diesem Tag. Ich hatte zwar meinen Neoprenanzug an, dieser ist aber mit Wasser vollgelaufen als wir die Boje vom Dock aus zu Wasser gelassen haben. Da die Verankerungsstelle nicht allzu weit entfernt vom Dock liegt habe ich mich gegen trockene Klamotten entschieden, dies aber schnell bereut. Wir konnten die Boje nur mit maximal 1-2 Knoten ziehen, um die Stabilität der Boje zu gewährleisten. Mit nassen Klamotten und bei diesen Temperaturen kommt einem dies dann schnell wie eine Ewigkeit vor.
Was für ein Verankerungsgewicht und welche Art Kabel wurden verwendet?
Bei dem Verankerungsgewicht handelt es sich um ein altes Eisenbahnrad (siehe Bildergalerie unten), welches von Dr. Alberto Piola (SHN/UBA) an das CADIC gespendet wurde. Ausrangierte Eisenbahnräder sind unter Ozeanographen die erste Wahl, wenn es um die Befestigung von Verankerungen geht. Für unsere relativ kleine Boje ist das Gewicht von 320 kg vielleicht etwas überdimensioniert, aber diese Verankerung war nun mal gerade zur Hand und wir hatten das Glück, dass uns die R/V ARA Puerto Deseado an diesem Tag bei der Ausbringung helfen konnte. Bei der restlichen Verankerung handelt es sich um eine verzinkte Kette, samt Bügeln und Gelenken, sowie ein Dyneema Seil mit einem Durchmesser von 10mm. Derzeit befindet sich die Verankerung damit auf einer Wassertiefe von ca. 30 Metern.
Ging denn alles nach Plan oder gab es auch Probleme?
Kleinere Überraschungen gibt es immer mal, welche einen dazu zwingen zu improvisieren. Beide Operationen, die Verankerung als auch die Boje selbst, liefen aber ohne größere Probleme ab. Zudem hatten wir an diesem Tag gutes Wetter, denn dies ist hier bei uns der alles entscheidende Faktor. Zudem sollte man nicht vergessen, dass eine solche Ausbringung auch ein erheblicher bürokratischer Aufwand ist, der viel Zeit in Anspruch nimmt.
Wie viele Leute waren an der Ausbringung der Verankerung als auch der Boje beteiligt?
Das Gewicht und das Seil wurden mit Hilfe der gesamten Deckcrew der R/V ARA Puerto Deseado ausgebracht. Für die Boje waren wir dann zu viert, inklusive des Piloten unseres Schlauchboots. Dies war nötig um die Boje auf den Hänger zu verladen, die Boje vom Dock ins Wasser zu lassen und sie anschließend mit dem Boot in Position zu bringen und sie an der Verankerung zu befestigen.
Wie wird von nun an die Wartung der Boje organisiert und wie oft ist dies nötig?
Wir sind gerade dabei ein "DYNAMO Bojen Team" zu organisieren. Verschiedene Wissenschaftler und Techniker am CADIC haben sich bereits freiwillig gemeldet. So soll gewährleistet werden, dass die Boje sicher ist, regelmäßig gewartet wird und auch immer jemand zur Verfügung steht, wenn Kollegen mal auf Dienstreise sind, erkranken oder Urlaub haben. Zu Beginn werden wir einmal im Monat zur Boje hinausfahren um sie auf Funktionalität, Korrosion oder auch den Bewuchs durch Organismen ("Bio-fouling") hin zu überprüfen bzw. sie zu reinigen. Diesen Rhythmus werden wir dann gegebenenfalls noch anpassen.