Hintergrund und Motivation
Leichtbaustrukturen und High-Performance Materialien sind eine Möglichkeit, CO2- Vorgaben erfüllen zu können. Die Einführung von Nanotechnologien in Metall- und Polymerverbundwerkstoffen kann eine Antwort auf diese Herausforderung sein. Im OASIS-Projekt wird daher ein “Open-Innovation Test Bed“ (OITB) für innovative, Polymer- und Aluminium-basierte, smarte Leichtbauverbundwerkstoffe entwickelt, welches Innovationen beschleunigen und Nanotechnologien vorantreiben soll. Hierfür bietet es Unternehmen (vor allem KMU) die Möglichkeit, leichte, leistungsstarke, multifunktionale, sichere und umweltfreundliche Materialien, Komponenten und Strukturen zu entwickeln und testen, sowie deren Markteinführung und Kommerzialisierung zu unterstützen. Auf diese Weise erhalten KMU Zugang zu einzigartigen Einrichtungen und Kenntnissen. Gleichzeitig entfällt der große finanzielle Aufwand, der häufig für die Vor- oder Kleinserien-Produktion benötigt wird. Im Laufe des Projekts können KMU über einen Open Call die Möglichkeiten des „Open-Innovation Test Bed“ testen!
Ziele und Vorgehen
Auf EU-Ebene werden Einrichtungen und Produktionsanlagen für Design, Entwicklung, Überprüfung und Kontrolle/Sicherheit von nanofähigen-, Leichtbau- sowie multifunktionalen Materialien und Komponenten verbessert und erweitert, sodass diese für Interessenten aus Europa einfacher zugänglich sind und eine Produktion im industriellen Maßstab vorangetrieben wird. Gleichzeitig rückt die Entwicklung geeigneter Inline-Qualitätskontrollen und Produktrückverfolgbarkeitssystemen für entsprechende Anlagen in den Fokus.
Das OASIS-Projekt umfasst zwölf Herstellungspilotlinien im Bereich Nanotechnologie, welche die gesamte Prozesskette von Nanopartikelentwicklung bis zur Erstellung eines finalen Produkts umfasst. Hierbei wird eine qualitativ hochwertige, sichere, wettbewerbsfähige und umweltfreundliche Produktion gewährleistet. Das Potential der Herstellungspilotlinien wird anhand sechs industrieller Vorzeigeprojekten aus Bereichen validiert, in denen Leichtbauprodukte einen signifikanten Impakt besitzen.
Ziel des Projekts istl im Allgemeinen die Materialforschung auf dem Gebiet der Nanotechnologie in Verbundwerkstoffen und die Anwendung dieser Materialien voranzutreiben . Explizitere Ziele sind unter anderem die Verbesserung von industriellen Prozessparametern um 15%, eine 20% schnellere Verifikation der Materialperformance, eine Reduzierung des Energieverbrauchs um 15% in mehreren Sektoren durch den Einsatz von leichteren Materialien im Produkt und Prozess, sowie eine Verbesserung der industriellen Produktivität, Verlässlichkeit, Umweltverträglichkeit, Beständigkeit und der Lebenszykluskosten um 20%.
Aufgabe des AWIs
Im Rahmen des OASIS-Projekts forschen wir an einem der sechs Vorzeigeprojekte. Wir sind verantwortlich für die Konstruktion, FE-Berechnung und (Struktur-) Optimierung von Leichtbaulösungen, um zusammen mit Industriepartnern eine material-, produktions- und kundenspezifische High-Performance Leichtbaustruktur zu entwickeln. In diesem Zusammenhang werden Bauteile unter statischen und dynamischen Lasten betrachtet, die mithilfe biologisch-inspirierte Strukturen und dem ELiSE-Algorithmus optimiert werden. Hierbei fließen nicht nur die Eigenschaften der neuen nanotechnologischen Materialien, sondern auch die durch neue Herstellungsverfahren bedingten Designvorgaben und -restriktionen in den Optimierungsprozess ein. Aus diesem Grund ist unser Ziel die Entwicklung eines Optimierungsverfahrens, das sowohl Herstellungsprozesse und -vorgaben, also auch neueste, biologisch-inspirierte Ansätze zur Strukturoptimierung bei der Entwicklung und Verbesserung von Leichtbaustrukturen berücksichtig, um das gesamte Potential der neuen Materialien und Herstellungsverfahren ausschöpfen zu können.