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Prof. Dr. Bela H. Buck
Im März 2002 wurde ein geschütztes Forschungsareal für Aquakultur Aktivitäten in Nähe des Leuchtturms „Roter Sand“, ca. 17 Seemeilen von der Küste, ausgewiesen. Aufgrund der starken Tidenströmung an diesem Ort können Wellen 3-4m Höhe erreichen bei einer Strömungsgeschwindigkeit bis zu 2 m/s. Das Forschungsareal grenzte an einen geplanten Windpark der ab Ende 2006 in Bau gehen sollte. Bevor man technisch ausgearbeitete und kostenintensive Aquakultursysteme an küstennahen Windmühlen fixiert, ist es notwendig deren: (a) biologische Machbarkeit (z.B. Wachstumsraten, Besatzdichten, etc.), (b) biotischen und abiotischen Einflüsse (solche Strukturen beeinflussen die kultivierte Spezies selbst) und (c) Komptabilität zu anderen offshore Installationen zu überprüfen. Für diesen Zweck ein Langleinensystem für Muscheln und Austern und ein schwimmender / untergetauchter offshore Ring für die Kultivierung von Seetang, in Kooperation mit dem Forschungszentrum Terramare (Wilhelmshaven), installiert.
Für Miesmuscheln (Mytilus edulis) und Austern (Crassostrea gigas; Ostrea edulis) können in der Nordsee Region verschiedene Kultivierungstechniken genutzt werden. Überwiegend werden Langleinen zur Kultivierung von Muscheln eingesetzt, diese untergetauchten Leinen bieten ein Habitat zur Ansiedelung der Kandidaten. Andere Techniken wie Ring- und Käfigkonstruktionen, die ober- und unterhalb der Wasseroberfläche platziert werden, sowie die Konstruktion von SOSSEC (Submersible Offshore Shellfish and Seaweed Cage), können ebenfalls betrieben werden. Für Seetang (Saccharina latissima (Laminaria saccharina), Palmaria palmat) wurden die Setzlinge unter Laborbedingungen an Leinen kultiviert und später an oberflächlichen und untergetauchten Ringkonstruktionen befestigt.
Der Vorteil untergetauchter Kultivierungskonstruktionen sind die Vermeidung von harschen Wetterbedingungen und starker Wellendynamik. Eine Kombination dieser Techniken mit den Hauptpfeilern (Tripod- oder Jacket Fundament) einer Windkraftinstallation, würde folglich die Notwendigkeit von teuren und komplexen Verankerungen für Aquakultur Systeme reduzieren, welche auch einen starken Einfluss auf das benthische Ökosystem hätten.
Prof. Dr. Bela H. Buck